Kann ich einen Bikini tragen oder ist das zu gewagt? Steht mir ein Monokini oder sollte es doch besser ein Badeanzug sein? Frauen sind sich oft unsicher welche Schnittführung und welches Modell sie bei Bademode wählen sollen.
– Bikini & Badeanzug von Marlies Dekkers | Goldschmuck “Like a Wave” von Studio Maroh / Credit: PlusPerfekt –
Für Designerin Marlies Dekkers ist Lingerie ein Booster für das Selbstvertrauen. Sie möchte Frauen dazu inspirieren, zu sehen, wie schön sie sind.
“Ich möchte, dass sie in den Spiegel schauen und sagen: “Wow, bin ich das?!” Dazu kann ich mit meinen Dessous beitragen.”
Und was für Dessous gilt, hat selbstverständlich auch bei Bademode Gültigkeit. Fühlst du dich in deinem Badelook wohl, bist du gelassen und – Ironie – sorgst dich weniger um dein Aussehen.
Welche Passform für welchen Bodytype
So sieht es auch Lydia Maurer. Sie ist Designerin und Gründerin des Bademodenlabels Phylyda. Sie kennt die Fragen, die Frauen quälen nur zu gut und hat Tipps, welche Modelle für welchen Figurtyp am besten geeignet sind und woran frau erkennt, ob die jeweilige Passform und Größe für sie richtig ist. Sie nennt uns ein paar Guidelines für die Modell-Auswahl, betont aber, dass die Auswahl individuell verschieden und unbedingt dem persönlichen Geschmack überlassen ist.
1. Wichtig bei Bikini-Tops
A und O ist hier die Passform. Such dir ein Top, das nicht ständig verrutscht. Es kann noch so schön sein, wenn du dich darin unwohl fühlst und immer herum zupfen musst, macht es keinen Sinn.
Es gibt keine Bikini-Regeln, wie zum Beispiel, dass man ab einer bestimmten Cup-Größe oder ab einem bestimmten Alter, Bikinis mit Bügel bevorzugen sollte. Die Vorliebe für oder gegen Bügel ist komplett individuell.
Für Frauen, die mehr Halt wünschen ist es wichtig auf die Festigkeit des Materials zu achten, sprich auf einen Stoff mit einem hohen Elasthan-Anteil. Auch die Qualität der Träger ist essentiell. Also Träger, die fest mit Gummi verarbeitet und idealerweise auch regulierbar sind.
Ab C/D Cup, sollte ein Bikini-Top nicht mehr hinter dem Nacken gebunden, sondern über die Schultern getragen werden. Der Druck auf den Nacken könnte sonst zu groß sein. Es entstehen Druckstellen. Kopfschmerzen und Verspannungen können die Folge sein. Außerdem sind die Rückenverschlüsse wichtig. Die sollten am besten verstellbar sein.
2. Faustregeln für Bikini-Bottoms
Die Hüfte ist der Mittelpunkt unseres Körpers und die verschiedenen Taillen-Linien helfen uns, diese richtig zu betonen. Bei einem kurvigen Rumpf wird eine Taillenhose empfohlen, bei einem athletischen oder eher geraden Rumpf ist eine Hüfthose optisch besser geeignet.
3. Tipps für Badeanzüge
Wir sehen raffiniert geschnittene Badeanzüge mehr und mehr in der Presse und in den sozialen Medien. Zu Recht: Einteiler können richtig chic aussehen! Hier gilt es nur ein paar Punkte zu beachten:
- Wenn der Badeanzug nicht in Cup-Größen erhältlich ist, sollte man bei größeren Cups darauf achten, dass mindestens eine Naht unter der Brust sitzt. Das gibt optisch eine leichte Definition der Körperkontur und sorgt für etwas Halt.
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Die Badeanzugträger sollten regulierbar sein, um den Sitz der Cups bzw. des Ausschnitts zu optimieren.
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Bei einem längeren Oberkörper ist ein geraffter oder an den Seiten verstellbarer Badeanzug ein Segen. Hier unbedingt auf einen guten Sitz der Cups achten.
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Vorteilhaft sind Badeanzüge mit V-Ausschnitt. Sie strecken optisch den Oberkörper und setzen das Dekolleté in Szene.
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Volants, Verzierungen und Raffungen können Akzente setzen, zusätzlich betonen oder auch kaschieren.
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Figurschmeichler sind Badeanzüge in Wickeloptik oder mit asymmetrischem Schnitt. Badeanzüge mit nur einem Träger sind Eyecatcher, allerdings eher zum Sonnen oder zum Baden. Zum Schwimmen sind sie weniger geeignet.
4. Die richtige Größe
Egal welche Art Swimwear, es ist ein Mythos, dass man Bademode eine Konfektionsgröße kleiner kaufen sollte, weil sie sich im Wasser ausdehnt. Gute Stoffe haben beständige Lycra Fasern, die nicht so rasch brechen und dadurch den Stoff ausleiern. Es ist wichtig, dass der Badeanzug gut anliegt und weder von der Haut absteht, noch einschneidet.
5. Auf die Pflege kommt es an
Wenn du deinen Badeanzug gefunden hast, gilt es darauf zu achten, dass er so lange wie möglich schön bleibt. Es ist wichtig dein Lieblingsteil nicht länger als eine Stunde nass aufzubewahren und nie in der Maschine zu waschen. Eine lauwarme Handwäsche mit Handwäscheseife ist empfohlen. Danach einfach im Liegen trocknen lassen.
Vom Atoll zum beliebten Kleidungsstück
Der zweiteilige Badeanzug oder eben Bikini, wie wir ihn nennen und heute kennen, wurde erstmals 1946 von dem französischen Modedesigner Louis Réard vorgestellt. Als “Badekleidung” war der freizügige Bikini schlichtweg revolutionär. Réards Kreation bestand aus zwei eher knappen Teilen: einem Höschen und einem BH-ähnlichen Oberteil. Für viele war der Anblick skandalös und provokant zugleich, zeigte der Bikini doch deutlich mehr Haut als die damals üblichen Badebekleidungsstücke.
Namensgeber des skandalträchtigen Kleidungsstückes ist übrigens das Bikini-Atoll im Pazifischen Ozean. Damals noch Schauplatz vieler Atomtests und seit 2010 UNESCO-Welterbe.
Mitte des 20. Jahrhunderts wurde der Bikini durch Filme und Medienpräsenz immer populärer und schließlich zu einem Symbol für Freiheit und Mode. Er ist weltweit ein fester Bestandteil der Bademode und wurde zu einem der beliebtesten Badebekleidungsstücke. Unzählige Variationen und modische Weiterentwicklungen folgten, die teils mehr Haut zeigten, wie der noch knappere Triangel-Bikini, oder ein wenig mehr “verpackten”, wie der High-Waist-Bikini, dessen Höschen bis zum Bauchnabel reicht. Zeitweise war am Strand oder im Schwimmband nur “in”, wer einen Bikini trug. Wie viele Diäten, Bodyshaming und Tränen das zur Folge hatte, bleibt sicherlich für immer ungezählt.
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