Ob Chemo oder Alopezie, der Verlust der eigenen Haare ist ein emotional schwerer Moment | Credit: Andreea Pop via Unsplash

Chemo oder Alopezie: Wieso ein Eigen-Haarband eine Alternative zur Perücke sein kann

Diagnose Brustkrebs ist ein Schock. Egal in welchem Alter. Im Zuge der Chemotherapie die Haare zu verlieren ist ein sehr schwieriger Moment in einer ohnehin unsicheren und emotional anspruchsvollen Zeit.

– Der Verlust der Haare ist ein emotional schwerer Moment | Credit: Andreea Pop | Unsplash –

Hilfe für eine betroffene Freundin

Allein der Gedanke nach einer Chemo Haarausfall zu haben und eine Perücke zu tragen ist für viele Betroffene fürchterlich. Sylvia, Gründerin des niederländischen Unternehmens Toupim, kennt das von einer lieben Freundin, die nach der Chemobehandlung eine Alternative zu einer Perücke suchte. Um ihr zu helfen entwarf sie ein Eigen-Haarband, das die Freundin unter einer Mütze, einem Hut oder einem Schal tragen konnte. Nach diesem Prototypen gab es einige weitere Versuche bis schließlich die Version entstand, die auch heute noch von Toupim gefertigt wird. Sylvia meldete ihr Eigen-Haarband zum Patent an und produziert seit 2010 mit ihrem Team die Alternative zur Perücke.

 

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Ein Haarband mit vielen Vorteilen

Für manche Frauen ist das Tragen einer Perücke während und nach der Chemotherapie die erste Wahl. Anderen ist es jedoch unangenehm, sie berichten über ein Kribbeln auf der Kopfhaut oder der Angst, die Perücke könnte verrutschen. Laut Toupim lässt sich das Eigen-Haarband einfach aufsetzen und verrutscht nicht. Gerade Kinder würden vom Komfort des Haarbandes profitieren, da sie in der Regel vom Umgang mit einer Perücke überfordert sind. Dementsprechend würde das Eigen-Haarband mittlerweile von den meisten Kinder-Onkologien in den Niederlanden empfohlen, berichtet das Unternehmen.

Marlene trägt ein Toupim Eigenhaarband, gefertigt aus ihren Haaren.  Credit: Toupim B. V. - Fotograf: Caspar Smits
Marlene trägt ein Toupim Eigenhaarband, gefertigt aus ihren Haaren.  Credit: Toupim B. V. – Fotograf: Caspar Smits

Bei Chemotherapie und Alopezie

Doch wie funktioniert das Eigen-Haarband? Betroffene mit langem Haar können ihre Haare selbst abschneiden, oder gehen dafür zum Friseur. Die Haare werden anschließend per Kurier nach Amsterdam geschickt. Dort fertigt das Team binnen vier bis 14 Tagen aus den Haaren ein Haarband, das der aktuellen Frisur entspricht. Sollten die Betroffenen nicht genug eigenes Haar haben, arbeitet Toupim auch mit Spender-Haar. Auf diese Weise bietet das Eigen-Haarband auch Alopezie*-Patientinnen und Patienten eine Alternative zu Perücken.

Das niederländische Unternehmen hat auch Kooperationen mit deutschen Friseuren geschlossen. Das Partnernetzwerk in Deutschland soll in den nächsten Monaten wachsen.

*) Der Begriff Alopezie ist beschreibt Körperhaarausfall. Er ist für die Betroffenen aus kosmetischen und psychologischen Gründen oft Anlass großer Besorgnis und kann zudem ein wichtiges Anzeichen einer systemischen Erkrankung sein. Quelle und weitere Infos: MSD Manual.

 

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