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Nachgefragt: Das ist der Unterschied zwischen Plus Size und Size Inclusive

Plus Size Fashion oder Size inclusive Mode

Plus Size Fashion oder Size inclusive Mode | Credits: PlusPerfekt

Curvy Fashion, Plus Size oder Große Größen Mode, diese Begriffe kennen wir zur Genüge. Doch was bitte bedeutet „Size Inclusive“?

– Ein Leseliebling aus 2023 – 

Denkt man an die Modeindustrie und viele Model-Agenturen, dann fängt Plus Size bereits ab Konfektionsgröße 40 oder 42 an. Alles, was von der Konfektionsgröße her kleiner ist als 40/42, wird als Normalgröße bezeichnet. Was jenseits der Größe 42 liegt gilt als Curvy, Plus Size oder eben Große Größe. Mit diesem Wording zieht man schon seit Jahren eine fatale Grenze: Frauen die eine vermeintliche Normal- bzw. Standard-Konfektionsgröße tragen, entsprechen damit dem gängigen Schönheitsideal und gelten als schlank oder sehr schlank. Jene, deren Konfektionsgröße darüber liegt gelten als “un-normal” und dick.

 

Wo fängt Standard an, wo hört Standard auf?

Tatsächlich trägt aber fast die Hälfte aller deutschen Frauen Größe 42 und größer. Rund ein Drittel hat Konfektionsgröße 44 plus. Darunter auch immer mehr junge Frauen. Glaubt man den vielen Aussagen während des Lockdowns, dürfte die Zahl mittlerweile sogar deutlich höher sein, sprechen doch viele wegen mangelnder Bewegung und diverser anderer Gründe davon an Gewicht und Umfang zugelegt zu haben. Von Ausnahme oder “nicht Standard” kann also bei Konfektionsgrößen jenseits der 42 schon lange nicht mehr die Rede sein. Dennoch steckt man durch diese Kategorisierung Plus Size Frauen in die Schublade der Andersartigen.

Nun könnte man sagen, das ist doch alles gar kein Problem. Schließlich gibt es mittlerweile so viele Plus Size Labels, dass auch die Wünsche und Anforderungen der Große Größen Kundin erfüllt werden. Doch noch immer gibt es Plus Size Mode nur selten im stationären Einzelhandel und muss online gekauft werden. Außerdem entsprechen die verfügbaren Kleidungsstücke häufig nicht den gängigen Modetrends. Und auch wenn sich schon viel getan hat, werden noch immer die klassischen “Säckchen” (Anm. d. Red.: Charmante Abwandlung des Wortes Säcke) angeboten.

Viele Modeunternehmen, die ergänzend zu ihrer Normalgrößen-Kollektion eine Plus Size Kollektion haben, verfügen im Große Größen Segment nur über eine kleine Auswahl, die sich in der Schnittführung und Originalität oftmals enorm von der Normalgrößen-Kollektion unterscheidet. Mal ganz abgesehen von den auf merkwürdige Weise das Übergewicht verniedlichenden oder gar absurd wirkenden Namen mancher Plus Size Labels.

 

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Size Inclusive – ein anderer Ansatz

Und nun kommen wir endlich zu Size Inclusive. Dieser Ansatz geht einen ganz anderen Weg. Firmen, die Größen inklusive Mode anbieten, graduieren ihre Modelle von einer niedrigen Konfektionsgröße bis hin zu einer hohen und trennen damit nicht das “normale Angebot” vom Große Größen Sortiment. Die gleichen Kleidungsstücke werden in allen Konfektionsgrößen angeboten.

Dass Size Inklusive nicht nur ein spannender Ansatz sondern durchaus umsetzbar ist, zeigen im Ausland bereits verschiedenste Labels wie PrettyLittleThing oder auch die Kooperation zwischen Adidas und Ivy Park, dem Modelabel der US-amerikanischen Sängerin Beyonce. In Deutschland tut man sich damit allerdings noch schwer, dabei wäre Mode, losgelöst von Größenschubladen, ein wichtiger Schritt in Sachen Inklusion und Body Positivity.

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