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Tyler Pesek: Schmuckdesign inspiriert vom Baustil der Hauptstadt

Schmuck von Tyler Pesek

Goldenes Armband | Credits: Tyler Pesek

Schmuck trifft auf Architektur. Wie das geht? Produktdesigner und Goldschmied Tyler Pesek designt mit einem 3D-Drucker Schmuckstücke in individuellen Größen. Im Interview erklärt der Wahl-Berliner wie er sich vom Minimalismus Berliner Bauwerke inspirieren lässt und was ihn an der Langlebigkeit von Schmuck fasziniert. 

Tragen Sie selbst gerade Schmuck?

Tyler Pesek: Ich trage einen Lina Ring in Gold an der einen Hand, an der anderen trage ich meinen Palladium Ehering, den ich selbst hergestellt habe.

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Was macht Ihre Kreationen so besonders?

Tyler Pesek: Meine Kreationen sind dazu designt, bequem zu sein und ein Leben lang zu halten. Als Goldschmied habe ich hauptsächlich traditionelle Ehe- und Verlobungsringe hergestellt, die täglich getragen werden. Deshalb ist es sehr wichtig, dass sie bequem und robust genug sind der Abnutzung standzuhalten.

Im Gegensatz zu den meisten Schmuck-Marken benutze ich keine Gussformen, um ständig identische Kopien zu reproduzieren. Vielmehr ist jedes Schmuckstück das Produkt von einem einzigartigen 3D Drucker, der ein Wachsmodell herstellt, das dann in Metall gegossen wird. Dadurch können wir den Ring so anpassen, dass er genau der Fingergröße der Kundin bzw. des Kunden entspricht und ihn nach individuellen Wünschen designen.

Du hast eine Ausbildung zum Goldschmied und Produktdesigner. Wie sieht dein Arbeitsprozess für ein neues Schmuckstück aus?

Tyler Pesek: Während ich Produktdesign studiert habe lernte ich 3D-Modellieren – mein Lieblingswerkzeug in der Werkzeugkiste. Mein Prozess beginnt oft damit, meine Ideen auf ein Papier zu skizzieren und sie direkt in 3D umzuwandeln. Das erlaubt mir, schnell Formen zu kreieren und sie in drei Dimensionen zu visualisieren. Ich kann lebensechte Bilder von dem Stück erzeugen. 3D-gedruckte Prototypen ermöglichen es meinen Kunden, das Design zu sehen und zu verbessern bevor es in die Produktion geht.

Dein Schmuck ist sehr minimalistisch. Ist das dein persönlicher Stil oder das Motto der Kollektion?

Tyler Pesek: Minimalismus ist mehr als ein Design-Stil und ich versuche diese Prinzipien in allen Aspekten meines Lebens anzuwenden. Bevor ich aus den USA nach Berlin kam, bin ich die meisten meiner Sachen losgeworden. Dieser Befreiungsprozess vom ganzen Gewicht des Materials war sehr erhellend.

Ich bin fasziniert von dem „form follows function“-Konzept, welches aussagt, dass die Schönheit eines Objekts daraus resultiert, in welcher Beziehung seine Form seine Funktion verstärkt und nicht aus unnützer Verzierung. Denn die vorrangige Funktion von Schmuck ist Verzierung. Das gibt mir viel Freiheit. Jedoch ist das Wichtigste, dass ein Schmuckstück auch bequem und langlebig ist.

Was ist dein Lieblingsstück aus der Kollektion?

Tyler Pesek: Meine Lieblinge sind die Lexa Ringe. Sie sind inspiriert von der Architektur Berlins.

Was fasziniert dich am Schmuckdesign?

Tyler Pesek: Für mich liegt die Faszination darin, dass ein gut gemachtes Schmuckstück von einer Person zur nächsten über Jahrhunderte hinweg weitergegeben werden kann. Und außerdem die Psychologie dahinter, wie Menschen das, was sie auf ihrer Haut tragen, als Ausdruck ihres individuellen Stils oder ihrer Persönlichkeit auswählen.

 

 

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