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Waldbaden gegen Stress: Japanischer Lifestyle-Trend in Deutschland

Frische Luft. Mild schimmerndes Licht. Der Duft von feuchtem Waldboden. Bis auf Vogelgezwitscher und das Rauschen der Bäume ist fast nichts zu hören. Auszeit vom Alltagslärm und der permanenten Reizüberflutung, der wir uns tagtäglich aussetzen.

Zwischen Wald und Meetings

Waldspaziergänge sind wahre Wellness-Einheiten für Körper und Psyche. Allein der bloße Aufenthalt im Wald senkt nachweislich das Stresshormon Cortisol in unserem Körper. Der Pulsschlag verlangsamt, der Blutdruck senkt sich. Wir werden ruhiger. Sehen vieles gelassener. Erholung setzt ein und die gute Laune steigt merklich.

Das belegen bereits seit Jahren verschiedene Untersuchungen. Positive Effekte für die es noch keine Indoor-Alternative gibt. Wären wir nicht also ein Stück näher am optimalen Arbeitsleben, wenn wir unsere Mittagspausen in einem angrenzenden Waldstück verbringen könnten? Schnell vor dem wichtigen Meeting eine Runde durch die grüne Lunge, um sich zu sammeln und neu zu fokussieren?

Shinrin Yoku – Baden in der Atmosphäre des Waldes

Der wiederentdeckte “Trend” des Waldspaziergangs schwappt ausgerechnet aus Japan zu uns herüber. Die sogenannte Waldmedizin gilt dort als ernstzunehmende Wissenschaft und ist seit 2012 ein eigener Forschungszweig. Shinrin Yoku ist der japanische Begriff für das Bad in der Atmosphäre des Waldes und ist ein Bestandteil der Gesundheitsvorsorge. Viele Heilpraktiker schwören darauf. Das Handy wird ausgeschaltet, barfuß wandelt man über die Blätter und darf den ein oder anderen herabhängenden Zweig berühren. Man soll den Wald spüren. Mit allen Sinnen.

Aus Spaziergang mach Wellness Retreat

Wer in seinem Alltag keinen Moment findet, um sich für eine Weile in den örtlichen Wald abzusetzen, dem ist vielleicht mit einem kleinen Wellness Retreat geholfen. Beispielsweise das Erzgebirge lädt als eines der schönsten Mittelgebirge Europas zum längeren Verweilen ein. Je nach persönlichem Fitnessgrad gibt es verschiedenste Wanderrouten. Beispielsweise vom Ochsenkopf bis zur Sternwarte in Glashütte. Der Weg führt direkt durch das sogenannte Ochsenauge, ein beeindruckendes Naturfelsentor.

Wer mildes Meeresklima und Waldluft verbinden möchte, der kann das auf Usedom im ersten Kur- und Heilwald Europas. Der Natur-Parcours verfügt über ein hervorragend ausgebautes Wege-Netz mit verschiedenen Terrainkurpfaden, wie beispielsweise der Poesiepfad mit Zitaten, dem Sensorik- oder dem Motorikpfad. Einige Teilbereiche sind mit extra breiten Wegen für Menschen mit Bewegungseinschränkungen angelegt.

tb

Warum in die Ferne reisen … 

Deutschland ist mit über 11 Millionen Hektar zu knapp einem Drittel mit Wald bedeckt und damit eines der waldreichsten Länder der Europäischen Union. Man muss also nicht wirklich verreisen, um die positiven Faktoren des Waldes zu nutzen.

 

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