Als Mikroplastik bezeichnet man jene Kunststoffpartikel oder auch synthetische Polymere, die kleiner als fünf Millimeter sind. Sie entstehen beispielsweise dann, wenn das Meer in Kombination mit UV-Licht peu a peu größere Kunststoffteile zersetzt, die im Meer treiben. Hinzu kommt, dass verschiedene Branchen absichtlich Mikroplastik für ihre Produkte einsetzen. Eine davon ist die Kosmetikindustrie. Hier dienen Kunststoffpartikel als Schleifmittel oder in flüssiger bzw. gelartiger Form auch als Bindemittel. In Shampoos nutzt man sie, weil sie das Ziepen beim Haare kämmen verhindern. In Peelings werden sie eingesetzt um abgestorbene Hautschüppchen zu entfernen. Und so findet man Mikroplastik in Cremes, Duschgels, Zahnpasta etc.
Nach der Anwendung dieser Produkte landen die Partikel über den Abfluss vom Waschbecken oder der Dusche in der Kanalisation und damit tut sich ein weiteres Problem auf. Mikropartikel sind nur schwer bis gar nicht abbaubar. Selbst moderne Kläranlagen können die kleinen Plastikteilchen nur unzureichend aus dem Abwasser filtern und so gelangt auch über diesen Weg Mikroplastik in die Meere.
Je kleiner die Teilchen, desto größer ist die Vielfalt an Tieren, die das Mikroplastik aufnehmen. Hinzu kommt, dass diese Teilchen Schadstoffe und Giftstoffe anziehen. Diese gelangen mit den Plastikresten über die Ernährung in die Körper zahlreicher Meerestiere, wie Muscheln und Fische. Meerestiere, die auch bei uns auf dem Speiseplan stehen. Und so landen sie letztendlich auch in unserem Körper. Welche Folgen diese Kunststoffteilchen für Menschen, Tiere und die Umwelt haben, das wird derzeit noch erforscht.
Mikroplastik in Kosmetik erkennen
In Kanada und Großbritannien ist Mikroplastik in Kosmetik längst verboten. Eine eindeutige Kennzeichnungspflicht für Produkte mit Kunststoffpartikeln gibt es allerdings nicht. Das macht es Verbrauchern schwer zu unterscheiden, welche Produkte man besser im Regal stehen lassen sollte. Ein Mikroplastik-Einkaufsratgeber des Bundes listet die folgenden Inhaltsstoffe auf, an denen Kunststoffe in Pflegeprodukten erkannt werden können:
Polyethylen (PE)
Polypropylen (PP)
Polyethylenterephthalat (PET)
Nylon-12
Nylon-6
Polyurethan (PUR)
Acrylates Copolymer (AC)
Acrylates Crosspolymer (ACS)
Polyacrylat (PA)
Polymethylmethacrylat (PMMA)
Polystyren (PS)
Zudem kann man über kostenlose Smartphone-Apps wie “Code Check” und “Beat The Microbead” herausfinden, ob ein Kosmetikprodukt Mikroplastik enthält. Dazu einfach den EAN-Code des Produkts mit der App fotografieren und schon gibt es Infos zu den Inhaltsstoffen.
DIY: Pflegeprodukte selbst herstellen
Eine gute Alternative ist es Pflegeprodukte selber herzustellen. Was unsere Großmütter schon wussten, das ist auch mit alltäglichen Lebensmitteln möglich. Beispielsweise mit einer Salatgurke. Sie besteht nahezu vollständig aus Wasser und eignet sich ideal als feuchtigkeitsspendende Gesichtsmaske.
Feuchtigkeistsspendende Gurkenmaske
- Saft einer halben Gurke auspressen
- einen Teelöffel Honig dazugeben
- drei Esslöffel Quark untermischen
- die Masse gut verrühren
Auf das Gesicht auftragen und ca. 15 Minuten einwirken lassen.
Anschließend mit Wasser abwaschen.
Wer sein Peeling selbst herstellen möchte, sollte es mit Kaffeesatz versuchen. Er ist wegen seiner groben Körnung und seinem hohen Gehalt an Antioxidantien hervorragend geeignet.
Peeling aus Kaffeesatz
- zwei Esslöffel abgekühlten Kaffeesatz
- einen Teelöffel Honig
- zwei Esslöffeln Olivenöl
- alles gut vermischen
Das Peeling sorgfältig mit kleinen kreisenden Bewegungen in die Haut einmassieren. Die Reste mit warmem Wasser abwaschen.
Ein Beitrag in Kooperation mit der AOK Hessen.