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Ist Aspartam tatsächlich ein Dickmacher?

Aspartam ist ein synthetischer Süßstoff. Er hat eine etwa 200-fach höhere Süßkraft als Haushaltszucker. Weil man ihn deshalb normalerweise sparsamer verwendet, haben die damit gesüßten Lebensmittel einen niedrigeren Energiegehalt. Doch wie Medicalpress.de informiert, haben Forscher der Universität Massachusetts herausgefunden, dass Aspartam auf eine ganz andere Weise dick machen kann.

Die Entdeckung des Süßstoffs ist dem Chemiker James M. Schlatter zu verdanken. Er war eigentlich damit beschäftigt ein Mittel gegen Magengeschwüre zu entwickeln. Durch Zufall stieß er bei der Synthese eines Hormons auf Aspartam, für das er erst 1981 – 16 Jahre nach seiner Entdeckung – eine Zulassung erhielt. Vorher wurde der Süßstoff jahrelang kontrovers diskutiert, nicht zuletzt, weil Verträglichkeitsstudien nicht die erhofften Ergebnisse brachten.

In Deutschland wurde Aspartam ersrt im Jahr 1990 freigegeben. Es ist in mehr als 9.000 Produkten wie zum Beispiel Kaugummis, Diätlimonaden oder Desserts enthalten. Noch heute steht der Stoff in der Kritik. Er wird mit Erscheinungen wie Gedächtnisstörungen oder Depressionen in Zusammenhang gebracht. In Tierversuchen konnte eine gesteigerte Tumorinzidenz beobachtet werden.

Aufgrund seiner höheren Süßkraft ist Aspartam ein beliebtes Produkt während einer Diät. So sollen Zuckeraustauschstoffe einen Gewichtsverlust fördern und damit die Häufigkeit des metabolischen Syndroms reduzieren. Doch klinische und auch epidemiologische Studien deuten darauf hin, dass oft das Gegenteil der Fall ist. Forscher des Massachusetts General Hospitals haben herausgefunden, dass Phenylalanin, ein Metabolit von Aspartam, die Aktivität des Enzyms blockiert, welches im Stande ist, das metabolische Syndrom zu verhindern.

Im Tierversuch nahmen Mäuse, deren Wasser mit dem Süßstoff versetzt war, an Körperumfang zu. „Wir haben herausgefunden, dass Aspartam das Enzym „intestinale alkalische Phosphatase (IAP)“ blockiert, welches Cholesterin aus der Nahrung in kleinere Fragmente spaltet und damit Übergewicht, Diabetes und das metabolische Syndrom verhindern kann. Wir sind daher der Ansicht, dass Aspartam nicht funktioniert, denn obwohl es Zucker imitiert, eliminiert es die positiven Aspekte des IAP“, erklärt Dr. Richard Hodin, einer der Autoren der Studie.

Schon in früheren Studien konnte das Forscherteam um Hodin einen Zusammenhang herausstellen. Weil IAP hauptsächlich im Dünndarm hergestellt wird, injizierten die Forscher aus diesem Grund Mäusen eine Lösung von Aspartam in verschiedene Abschnitte ihres Dünndarms. Sie stellten fest, dass die Aktivität von IAP signifikant verringert wurde. „Obwohl wir nicht ausschließen, dass auch andere Faktoren zur Ineffizienz der entsprechenden Mechanismen führen, konnten unsere Experimente zeigen, dass Aspartam bei der Hemmung der Aktivität von IAP beteiligt ist“, schließt Hodin.

Quelle: medicalpress.de

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