Welche Ballade von Friedrich Schiller kommt uns bei diesem Foto wohl in den Sinn? Sehr gut! „Der Handschuh“. Wer nun denkt es geht dabei nur um ein Bekleidungsstück, der täuscht sich gewaltig. Es geht um die große Liebe. Doch nicht die Liebe zum Handschuh, sondern die – wie sollt es anders sein – zu einer schönen Frau. Es geht um Fräulein Kunigunde. Die lässt ihren Handschuh absichtlich in die Arena fallen. Und zwar inmitten gefährlicher Raubkatzen. Danach fordert sie Ritter Delorges dazu auf, ihr den Handschuh zurückzubringen. Delorges, der schon lange Zeit das Herz von Kunigunde erobern möchte, stellt sich mutig den Raubkatzen, hebt den Handschuh auf …
„Und gelassen bringt er den Handschuh zurück.
Da schallt ihm sein Lob aus jedem Munde,
Aber mit zärtlichem Liebesblick –
Er verheißt ihm sein nahes Glück –
Empfängt ihn Fräulein Kunigunde.
Und er wirft ihr den Handschuh ins Gesicht:
„Den Dank, Dame, begehr ich nicht“,
Und verlässt sie zur selben Stunde.“
– Friedrich Schiller –
Ob dieser Handschuh ebenfalls Königsblau war, wurde leider nicht überliefert. Aber Tatsache ist, dass Schiller seine wohl bekannteste Ballade nach einer wahren Geschichte geschrieben haben soll.
Mehr als ein Accessoire
Wie ein Hut, so adelt auch der Handschuh das Outfit der Trägerin. Doch seit den sechziger Jahren, verschwindet der Sommer-Handschuh peu a peu aus der Mode-Landschaft. Es ist die Zeit des Umbruchs, der sexuellen Befreiung. Frau beginnt mehr Haut zu zeigen. Die Röcke werden kürzer. Hüte und Handschuhe gehören zu den alten Traditionen, die nur zu gern in den Schrank verbannt werden.
Damit ist jetzt Schluss. Wir lieben das It-Piece und sind Befürworter des neuen Handschuh-Trends. Man muss es ja nicht gleich übertreiben und – wie unser Model Kathy – das Auto passend zur Farbe der Handschuhe kaufen.
Lederhandschuhe // Peter Hahn
Jeans // Silver Jeans
Stiefeletten & Bluse // Heine
BH // Ulla Popken
Handtasche // Emily & Noah
Hut // Vintage