Gerade im Winter werden viele Menschen von einem roten Ausschlag im Gesicht geplagt. Dieser sieht nicht nur unschön aus, sondern kann auch Juckreiz, Brennen und Schmerzen verursachen. Die Rede ist von der schubweise auftretenden chronischen Erkrankung Rosacea (auch Rosazea). Und obwohl Rosacea nicht heilbar ist, kann es, in den meisten Fällen genetisch bedingt, gut unter Kontrolle gebracht werden.
– Auf dem Foto ist es Make up, das sinnbildlich Rosacea darstellt. Die Gesichtsrötung sieht ähnlich aus. Sie ist häufig mit Brennen und Juckreiz verbunden.*-
Die Kosmetikerin und Heilpraktikerin Marina Geiger hat es zu ihrer Mission gemacht, Menschen mit Hautproblemen zu helfen. Schon seit 20 Jahren begleitet sie ihre Kundinnen mit bewährten kosmetischen Methoden, Heilpraktiker Wissen und einer eigenen Kosmetikmarke durch die Krankheit. Mit PlusPerfekt sprach die Expertin darüber, worauf man bei Rosacea achten sollte und was Betroffene zur Linderung tun können.
Welche Gründe kann die Hautkrankheit haben?
Rosacea kann zahlreiche Gründe und Ursachen haben. Beispiele hierfür sind Medikamente, intensive Sonneneinstrahlung oder bakterielle Infektionen. Wer eine Immun-, oder eine Gewebe- und Gefäßschwäche hat, ist ebenso häufiger von der Krankheit betroffen. Die Haut wird von dem Cortison, welches bei Rosacea oftmals eingenommen wird, dünner und anfälliger. In den meisten Fällen handelt es sich hier um eine Fehlregulation der Gefäßversorgung.
Wer ist betroffen und worauf sollte man besonders achten?
Etwa 12 Prozent der Personen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren leiden an Rosacea, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Die sogenannte Gesichtsrose oder auch Kupferrose führt zur Ausschüttung des Stresshormons Adrenalin, welches entzündliche Prozesse auf der Haut begünstigt. Daher ist es empfehlenswert, Stress so weit wie möglich zu vermeiden. Bei bereits gereizter Haut sind besondere Vorsicht und Achtsamkeit geboten, insbesondere bei kaltem Wind oder häufigem Temperaturwechsel im Winter, der die Haut weiter reizen kann. Saunabesuche und heiße Bäder sollten ebenfalls vermieden werden, da sie das Hautbild verschlechtern können. Im Sommer sollte man direkter Sonneneinstrahlung oder übermäßiger Hitze aus dem Weg gehen, um die Haut nicht zusätzlich zu belasten. Abgase und Zigarettenrauch sind ebenfalls nicht ratsam. Zudem ist es sinnvoll auf fettige Cremes mit Duftstoffen, Alkohol, Parabenen, Mineralölen, Silikonen oder künstlichen Emulgatoren zu verzichten. Der hohe Fettgehalt von Cremes verursacht häufig einen Hitzestau, was die Rosacea verschlimmern kann.
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Diese Tipps lindern die Symptome
Wer unter der Krankheit Rosacea leidet, sollte Anti-Stress Pflege-Kosmetik mit Nachtkerzenöl oder Zink benutzen. Diese Stoffe wirken beruhigend und entzündungshemmend auf der Haut. Im Sommer sollte kein Sonnenschutz mit chemischen Filtern genutzt werden. Um sich vor der Einstrahlung mit empfindlicher Haut schützen zu können, greift man lieber zu Produkten mit Mineralfiltern. In den warmen Monaten ist das Tragen von luftiger und leichter Kleidung zum Beispiel aus Leinen besonders wichtig. Ein großer Hut sorgt dafür, dass die Haut nicht zu viel Sonne abbekommt. Lassen Sie aber auch andere Textilien nicht außer Acht. Flauschige oder kratzige Bettwäsche ist ein No-Go. Bei Handtüchern sollte die Wahl auf eher glatte und natürliche Stoffe fallen. Wie bei der Kleidung eignet sich auch hier Leinen hervorragend.
Des Weiteren sollten keine Cremes oder Lotionen benutzt werden, die Farb- oder Duftstoffe enthalten. Reizstoffe sind für die empfindliche Haut eher kontraproduktiv. Für eine sanfte Reinigung sollte auf Alkohol, Retinol, Vitamin C in Cremes oder Lotionen verzichtet werden. Airless Spender eignen sich hervorragend, da sie unter anderem die Bakterienbildung reduzieren.
Marina Geiger empfiehlt zuerst einen milden Reinigungsschaum zu nutzen. Im zweiten Schritt sollte die Haut mit einem Tonic beruhigt werden. Es ist ein entzündungshemmendes Wirkstoff-Konzentrat und sorgt dafür, dass die empfindliche Haut zur Ruhe kommt. Abschließend kann eine Schutzcreme aufgetragen werden, die als Tagespflege genutzt werden kann.
Eine Ernährungsumstellung kann ebenso dazu beitragen, dass die Krankheit milder verläuft, weiß die Expertin. Auf heiße und kalte Getränke sowie Koffein und Alkohol sollte man verzichten. Aber auch der Verzicht auf säurehaltige Fleisch- und Milchprodukte führt in den meisten Fällen zu einem besseren Hautbild. Tomaten, Erdbeeren, Zitrusfrüchte und Soja- und Milchprodukte sollten weitestgehend vom Menü gestrichen werden. Diese Produkte enthalten Zucker und Histamin und fördern die Symptome.
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Betroffene sollten versuchen, mit frischen Zutaten zu kochen. Fertigprodukte enthalten viele Zusatzstoffe und Gewürze, die die Krankheit begünstigen. Besser sind basische Lebensmittel wie Mandeln, Kokos, Walnüsse, Gemüse und Obst, um ein besseres Hautbild zu erzielen. Auch auf die ausreichende Zufuhr von lauwarmen Wasser sollte man achten.
Was tun, wenn es doch zu einem Schub kommt?
Rosacea bereitet vielen Betroffenen nicht nur optisches Unbehagen. Die Haut brennt, sie juckt und damit verbundene Schmerzen gehören ebenfalls zu den üblichen Symptomen. Das Leben mit der Krankheit kann leichter werden, wenn die Ursachen und Auslöser vermieden werden, rät die Expertin. Wer die Hautkrankheit erst seit Kurzem hat, wird sich erst einmal daran gewöhnen müssen, diese zu vermeiden. Die richtigen Pflegeprodukte zu finden, kann eine echte Herausforderung sein. Doch man sollte auf Experimente verzichten und lieber eine fachkundige Person zu Rate ziehen. Eine gute Kosmetikerin kann bei der Wahl der richtigen Pflege helfen und individuelle Routinen erstellen. Falls auf ein neues Pflegeprodukt reagiert wird, sollte die Creme nicht mehr benutzt werden. Wenn die Rötung ein bis zwei Tage nach dem Absetzen der Creme nicht weggegangen ist, sollte ein Arzt konsultiert werden. Medikamentenumstellungen können ebenfalls Rosacea- Schübe hervorrufen, auch hier ist eine medizinische Beratung sinnvoll.
Rosacea – Ein Fazit
Rosacea ist eine chronische Hauterkrankung, die oft von Symptomen wie Brennen, Juckreiz und Schmerzen begleitet wird. Um die Rötung und die Beschwerden zu lindern, ist es ratsam, die Ernährung sowie Pflegeroutinen zu überdenken. Natürliche Stoffe wie Leinen, basische Ernährung und Kosmetik ohne Zusatzstoffe können die Lösung sein. Um Rosacea ganzheitlich in den Griff zu bekommen sollte fachkundiger Rat eingeholt werden. Ein Besuch beim Arzt sowie bei einer guten Kosmetikerin Ihres Vertrauens kann der Schlüssel zum Erfolg sein.
Marina Geiger ist Kosmetikerin und Heilpraktikerin mit einem eigenen Kosmetikstudio in Hannover. Seit über 21 Jahren ist sie in der Hautästhetik tätig und hat sich auf medizinische Kosmetologie spezialisiert. Die jahrelange Erfahrung und Weiterbildung in Naturheilkunde haben Marina Geiger zu ihrer eigenen Kosmetikmarke Mage Skincare inspiriert, bei der sie großen Wert auf natürliche Inhaltsstoffe legt. Bei Rosazea und Spätakne benötigt die Haut eine besonders effektive und schonende Pflege. Darauf wurde besonderer Fokus gelegt.
*) Headerfoto: master1305 auf Freepik
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