Es kommt schon mal vor, dass man mit der Auswahl oder der Beratung in einem Modehaus oder einer Boutique unzufrieden ist. Aber deshalb seine schlechte Laune am Verkaufspersonal auslassen?
Contenance, bitte!
Tatsächlich hat es schon jeder zweite Modehändler erlebt, dass sein Personal im Laden von Kunden beschimpft wurde. Über 50 Prozent der Händler sagten in einer Umfrage des Fachmagazins TextilWirtschaft, die Kunden seien heutzutage ungeduldiger und unhöflicher. Außerdem sei die Wertschätzung für die Beratung auf der Fläche geringer als früher.
Das stimmt mehr als nachdenklich, oder? Denn was ist die Alternative? Nur noch Onlineshopping ohne Face-to-Face-Beratung? So viele Einkäufe fließen schon ins Onlinegeschäft und peu a peu schließen immer mehr Ladengeschäfte in der Innenstadt. Ich für meinen Teil möchte die Shopping-Nachmittage mit meinen Freundinnen nicht missen. Und dabei meine ich das von Geschäft zu Geschäft bummeln, mich beraten lassen, vor Ort ein neues Lieblingsoutfit aussuchen, danach einen Espresso im Straßencafe … und nicht das gemeinsame Klicken auf den Warenkorb eines Onlineshops.
Mittlerweile schulen übrigens fast drei Viertel der Händler ihre Mitarbeiter, damit sie für den Umgang mit schwierigen Kunden gewappnet sind. Doch nicht nur das veränderte Kundenverhalten erfordert Schulungen, sondern auch das Personal. Fast 90 Prozent der Modeanbieter geben an, dass sie heutzutage mehr Schwierigkeiten beim Einstellen von qualifiziertem Personal haben als noch vor fünf Jahren.