Flugangst? Credit: Emiel Molenaar for Unsplash

5 Tipps gegen Flugangst

Über den Wolken fühlst du dich eher ängstlich und ausgeliefert als entspannt und freudig? Du nimmst lieber den Geschäftswagen oder den Zug, um zu Kundenterminen und Konferenzen zu reisen, obwohl du mit dem Flugzeug deutlich schneller am Ziel wärst? Flugangst ist ein nicht zu unterschätzendes Problem und schränkt die Freiheit ein – sowohl persönlich als auch geschäftlich. Im schlimmsten Fall werden sogar mögliche Geschäftserfolge durch die Flugangst verhindert.

Fliegen ist heute 350-mal sicherer als noch in den 70er Jahren. Die Zahl der Todesopfer bei Verkehrsunfällen ist um ein Vielfaches höher als die bei Flugzeugabstürzen. Rein statistisch betrachtet ist die Angst vor dem Fliegen also nicht mit dem Unfallrisiko zu begründen. Und doch werden etwa zehn Millionen Dienstreisen jedes Jahr wegen Flugangst annulliert, was für Unternehmen Geschäftseinbußen von bis zu 100 Milliarden Euro bedeutet. Wer sich vor dem Fliegen fürchtet muss jedoch zum Teil auch um seine Karriere fürchten. Kurzfristige Stornierungen von Geschäftsreisen und die Ablehnung von Aufstiegsangeboten können sich negativ auf die Karriere auswirken. Auch bei Flugreisen immer Kollegen den Vortritt zu lassen, wird als negativ empfunden, zumal Flugreisen Teil der arbeitsvertraglichen Verpflichtung sind.

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Mit dem richtigen Vorgehen ist die Überwindung von Flugangst nicht mehr so schwierig. Ingrid Richter ist Expertin für Flugangstbekämpfung und hat für uns die fünf wichtigsten Tipps gegen Flugangst.

Tipp 1: Rechtzeitig den Prozess des Umdenkens starten

Der Anfang mag schwerfallen, doch grundlegende Veränderungen können nur durch ein langfristiges, konsequentes Arbeiten am Problem erzielt werden. Um die Flugangst also dauerhaft zu besiegen, solltest du bereits jetzt mit dem Umdenken im Kopf beginnen. Setz dich mit deiner Angst auseinander und überlasse es nicht dem Zufall. Durch einen frühzeitigen Beginn der Problemlösung kann ein nachhaltiges Ergebnis erzielt werden. Finde deine Ängste und die damit verbunden Gedanken und Gefühle heraus und transformiere sie in etwas positives.

Tipp 2: Neue Empfindungen und Verhaltensweisen benötigen kontinuierliches Training

Kein Mensch kann auf Knopfdruck seine Angst vergessen oder von einem Tag auf den anderen sein komplettes Verhalten umstellen. Daher ist es wichtig am Ball zu bleiben und seine Angst durch regelmäßiges Training zu besiegen. Hat dies in einem Lebensbereich bereits funktioniert, fällt es umso leichter diese Technik auch in anderen Bereich anzuwenden. Starte damit bereits weit vor dem Beginn der nächsten Reise und trainiere dein neues Denken und Handeln so oft, bis es in Fleisch und Blut übergangen ist. Nur so kann auch unter Stress erfolgreich gehandelt werden. Das frühzeitige Beginnen ermöglicht eine Verinnerlichung des neuen Verhaltens über einen längeren Zeitraum.

Tipp 3: Verhalten, Gefühle und Visionen müssen im Einklang sein

Neue Verhaltensweisen müssen mit dem Kopfkino und den eigenen Gefühlen harmonieren, sonst funktioniert eine dauerhafte Besiegung der Flugangst nicht. Bei dem regelmäßigen Training sollten daher immer alle drei Ebenen angesprochen werden und im Einklang trainiert werden. Es reicht nicht sich allein mit einer Ebene auseinanderzusetzen.

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Tipp 4: Wissen ist Macht

Beschäftige dich mehr mit dem, was im Flugzeug und im Cockpit wirklich passiert. Je mehr du über die Funktionsweise und die Steuerung weißt, desto beruhigter kannst du dich im Flugzeug zurücklehnen. Du hast Erklärungen für alle Vorgänge und kennst die Sicherheit, die das Flugzeug als Transportmittel bietet. Es gib eine Vielzahl an Angeboten von Flugsimulatoren bis zu Flugzeugbegehungen, die du zur Besiegung deiner Angst nutzen kannst.

Tipp 5: Lass es zu, die Kontrolle abzugeben

Gerade Manager wollen meist alles im Griff haben und können nur schwer die Kontrolle abgeben. Im Flugzeug müssen sie dies aber tun und erfahren so einen Kontrollverlust.

Der Pilot ist der Fachmann im Cockpit. Er oder sie wurde einzig und allein für diese Aufgabe ausgebildet und kennt alle Schalter und Knöpfe genau. Außerdem verfügt der Pilot über viel Erfahrung beim Fliegen. Es ist daher völlig in Ordnung in diesem Fall dem Profi das Steuer zu überlassen und ihm oder ihr zu vertrauen, dass er seine Passagiere wieder sicher am Boden landen lässt.

Fazit

Wenn du die oben genannten Tipps beherzigst, fällt die nächste Reise mit dem Flugzeug leichter. Der empfundene Stress während des Fliegens wird nachhaltig und langfristig verringert.

Kontinuierliches Training der Gefühls-, Visions- und Verhaltensebene, ein rechtzeitig angestoßener Prozess des Umdenkens sowie ein gesteigertes Wissen über das Fliegen und das Vertrauen, die Kontrolle an den Piloten abzugeben hilft dir dabei, für die nächste Flugreise gewappnet zu sein. Vielleicht kannst du den Flug über den Wolken dann sogar genießen.

Ingrid Richter | Credits: PR
Ingrid Richter | Credits: PR

Ingrid Richter hilft seit vielen Jahren Menschen mit Flugangst ihre Stärken zu entwickeln und souveräner zu werden. Sie hat einen Online-Selbststudienkurs entwickelt, der durch Einzelcoaching und den Austausch mit anderen Betroffenen ergänzt wird. stressfrei-fliegen.de

 

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