Digital Detox: Kein Stress sondern Entschleunigung | Credits: dardan | unsplash

Digital Detox: Wieso du gerade im Home Office einfach mal Abschalten solltest

Stress-Abbau liegt bei unseren guten Vorsätzen auf Platz eins und könnte fast auf unserer To-Do-Liste ganz oben stehen. Dabei trägt Ablenkung in den digitalen Medien und das Checken der Social Media Timeline dazu bei, dass unser Stresspegel auch in der Freizeit steigt. Welche negativen Folgen das haben kann, wie man sie bewältigen und für Entspannung sorgen kann, das weiß Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheitsexperte der DKV Deutsche Krankenversicherung.

Ich muss nur noch die Mails checken …

Du kennst das auch? Im Mail-Account eine Flut an ungelesenen Mails und der Wäschekorb quillt über, doch dafür ist wenigstens der Kühlschrank leer. In der Freizeit reiht sich ein Termin an den anderen. „Wenn wir uns in einem Stresszustand befinden, schüttet der Körper Adrenalin und Noradrenalin aus“, erklärt Dr. Wolfgang Reuter. „Diese Hormone mobilisieren den Körper, sodass wir in schwierigen Situationen schnell reagieren können.“ Dabei greift der Organismus auf seine Energiereserven zurück, benötigt deshalb anschließend eine Phase, in der er sich regenerieren kann. Doch Stress kann entgegen seinem Image auch gesund sein: Positiver Stress, der sogenannte Eustress, steigert die Leistungsfähigkeit, erhöht die Aufmerksamkeit und wirkt belebend. Langfristig hat er sogar einen positiven Effekt auf Körper und Geist. [the_ad id=“33982“]

Entschleunigung: Dauerstress ist ungesund

Wenn sich die vorübergehende Belastung in einen Dauerzustand verwandelt, dann kann der Körper die Hormone nicht mehr ausreichend abbauen und gerät so aus dem Gleichgewicht. Negativer Stress, der sogenannte Distress, kann zu Kopf- oder Rückenschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, innerer Unruhe, Abgeschlagenheit, Gereiztheit, Schlafstörungen oder depressiven Verstimmungen führen. Das ist keine Frage des Alters. Selbst Jugendliche und sogar Kinder können unter andauerndem Stress und den körperlichen Symptomen leiden.

Stress akzeptieren – und entspannen

Treten Alarmsignale wie Schlafstörungen auf, dann heißt es handeln und im ersten Step Stress als natürliche Reaktion des Körpers akzeptieren. „Dann können wir die Energie, die er freisetzt, in vielen Situationen sogar positiv nutzen.“ Davon ist Dr. Reuter überzeugt. Wichtig ist der darauf folgende Ausgleich. „Um die Anspannung in stressigen Zeiten abzubauen, gibt es für jeden Menschen individuell passende Methoden“, weiß der Gesundheitsexperte. Sport steht an erster Stelle, denn körperliche Aktivität hilft, den Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Egal ob Yoga, Waldbaden, Walken oder Mannschaftssport. Das ist den jeweiligen Vorlieben überlassen. Auch Meditation oder Entspannungstechniken wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung, können dabei helfen ganz bewusst abzuschalten. Sich regelmäßig Zeit für sich selbst nehmen ist ein wichtiger Punkt um Stress abzubauen. [the_ad id=“25786″]

Entschleunigung statt Social Media

Die ständige Erreichbarkeit und Präsenz in den sozialen Medien empfinden viele als Stress. Verständlich, denn die Timeline will gelesen, Nachrichten beantwortet und Bilder gepostet werden. Also am besten mal ganz konsequent das Handy weglegen oder abschalten. Vielleicht sogar jeden Abend um 20 Uhr. Oder ein ganzes Wochenende lang. „Digital Detox“ heißt das Zauberwort. Ein neuer Trend zur Entschleunigung, der Stressgeplagten helfen kann wieder zur Ruhe zu kommen.