Es ist weit mehr als ein schönes Bild, das man sich zur Dekoration an die Wand hängt. Ensō ist das japanische Wort für Kreis. Das bedeutungsvolle Symbol stammt aus der japanischen Kalligraphie. Im Zen-Buddhismus gilt der Enso Kreis als Symbol für Ästhetik, Erleuchtung, Stärke und Eleganz, aber auch für das Universum, die Unendlichkeit und die Leere. Alles was geschieht ist miteinander verbunden und einem Kreislauf unterworfen. Die Einfachheit des Symbols strahlt Ruhe, Harmonie und positive Energie aus.
Die wahre Wirklichkeit
Das Ensō steht für den „Ausdruck des Moments“ und wird von vielen als eine Form der expressionistischen Kunst aufgefasst. Nur ein Mensch, der sowohl mental als auch spirituell vollkommen ist, wäre fähig, ein wahres Ensō zu zeichnen, so die Meinung vieler ZEN-Buddhisten. Das tägliche Zeichnen eines Ensō gehört für viele Künstler zu einer spirituellen Übung. Gezeichnet wird das Ensō in einem Schwung und mit nur einem einzigen Pinselstrich. Ganz ohne Korrektur, ohne jegliches nachbessern der Kontur. Ob mit einer Öffnung oder geschlossen, das obliegt dem jeweiligen Augenblick und gibt dem Betrachter Freiraum für Interpretationen. Die wahre Schönheit des Symbols liegt in seiner Imperfektion. Hierfür gibt es einen japanischen Begriff: Das Wort „Fukinsei“ beschreibt in der japanischen Ästhetik die Ablehnung der Perfektion.

Jedes Ensō ist ein Unikat
In Japan wird das Ensō meist mit Tinte auf Seide oder auf Reispapier gemalt. Auch in die europäische Tattoo-Kunst hat das Ensō bereits Einzug gehalten. Die Künstlerin von KimonoManufaktur zeichnet Ensōs auf Holz oder Papier. Jedes der Symbole ist ein Unikat. Keines gleicht dem anderen. Neben den Farben Rot, Weiß und Schwarz sind auf Anfrage auch Zeichnungen in Gold- und Silberfarben möglich. Auch bei den Formaten gibt es nahezu keine Grenzen.
Unser Buchtipp „Enso Trilogie“ von Radka van Bashuisen
Auf eine etwas andere Art und Weise beschäftigt sich Radka von Bashuisen in ihrer Enso Trilogie mit dem bedeutungsvollen Symbol.
Teil 1: Der Kreis öffnet sich
Es beginnt mit einer Reise zur Leichtigkeit, Schönheit und der Macht des wahren Selbst. Im Nirwana überlegt eine Seele ihr langweiliges Dasein zu beenden. Eine neue Inkarnation ist ihr Ziel. Doch sie möchte nichts dem Zufall überlassen und informiert sich in einem interstellaren Reisebüro über mögliche Reiseziele und Optionen. Die Entscheidung fällt. Die Reise geht zur Erde. Und während die Seele noch auf ihre Materie wartet, lernt sie die erfahrene Seele einer Erdenbewohnerin kennen. Diese berichtet begeistert von ihren Aufenthalten und all ihren Erfahrungen während der Zeit auf der Erde. Ein Blick in ein vergangenes Leben mit vielen Weisheiten und Empfehlungen, die uns im hier und jetzt inspirieren und bereichern können.
Teil 2: Im Kreis der Liebe
Im zweiten Teil der Enso-Reihe stehen die Lebens- und Liebesgeschichten von Radka van Bashuisen selbst im Fokus. Sie beschreibt ihren holprigen Weg zum Erwachsenwerden, den die Eltern und Lehrer der Prodagonistin gleichermaßen an den Wahnsinn treiben. Nach einem langen Leben kehrt „ihre“ Seele zurück ins Nirwana und blickt auf das Erlebte. Es ist die Liebe in all ihren Formen, die sie besonders beeindruckte. Eine Review auf Humor, Freude und Leichtigkeit, aber auch auf Missverständnisse, Frust und Tragödien. Und so kommt sie am Ende ihres aufregenden Lebens zu einer wichtigen Erkenntnis, die sie in Harmonie und Glück zurückkehren lässt.
Teil 3: Der Kreis schließt sich
Der Herr sprach „Es werde Licht“ bevor er die Menschen erschuf. Doch leider hat die Welt ihren Glanz verloren. Die Erde ist erschöpft und leidet unter den Menschen. Das Königreich der Unterwelt erwacht und legt fast schon schützend seinen Schatten über den Planeten.
Radka van Bashuisen versteht den letzten Teil ihrer Ensō Trilogie als die notwendige Transformation zu einem Bewusstsein. Eine Symbiose mit dem Planeten und der Natur.