Sellpy - Onlineshop für Second Hand Mode startet in Deutschland

Second Hand für alle: Der schwedische Secondhandler Sellpy startet in Deutschland

Schon seit sechs Jahren bringt die Onlineplattform Sellpy in Schweden die Fans von Second Hand Mode zusammen. Lieblingsstücke kaufen und weiterverkaufen heißt die Devise. In Deutschland startet die Re-Commerce-Plattform ab sofort und hat sich dafür mit H&M zusammengetan.

Raus aus der Schmuddelecke

Der Kauf und Verkauf getragener Kleidung ist in Deutschland längst gesellschaftlich akzeptiert. Regionale Flohmärkte boomen und aus vielen urbanen Hotspots sind Second-Hand-Läden gar nicht mehr wegzudenken. Auch online hat sich einiges getan: Von Mädchenflohmarkt über Kleiderkreisel bis hin zu Rebelle und Vestiaire Collective wird – auch im Second Hand Bereich – für die verschiedenen Budgets einiges geboten.

Nachhaltiger Konsum und Second Hand, da denkt spontan kaum ein Kunde an H&M, auch wenn sich die H&M Group nach eigenen Angaben den nachhaltigen Konsum und den Wandel von einer linearen hin zu einer Kreislaufwirtschaft auf die Fahnen geschrieben hat. Vermietung, Reparatur und Weiterverkauf sollen eine ebenso wichtige Rolle spielen, wie die Investitionen in Forschung und Entwicklung von neuen Recycling-Technologien und -Materialien. Und so investierte H&M bereits 2015 in Sellpy. Seit Herbst 2019 hält die H&M Group sogar einen Anteil von rund 70 Prozent.

Second Hand mit Qualitätscheck

Second Hand verkaufen soll mit Sellpy einfacher werden. Das Unternehmen übernimmt deshalb für die Anbieterinnen und Anbieter von Second Hand Produkten den Verkaufsprozess. Im Detail funktioniert das so: Der Verkäufer bestellt eine Sellpy-Tasche in die er all die Dinge packt, die er nicht mehr benötigt und verkaufen möchte. Diese Tasche wird kostenlos an Sellpy geschickt. Dort werden alle Artikel überprüft, beispielsweise ob sie intakt und sauber sind. Sellpy schätzt den Wert. Übersteigt er je Artikel fünf Euro, dann wird er zum Verkauf angeboten. Alle anderen Kleidungsstücke etc. werden gespendet oder recycelt. Die Produkte werden fotografiert, erhalten eine Artikelbeschreibung und mittels einer “Anzeige” zum Verkauf angeboten. Rückfragen potentieller Kunden übernimmt Sellpy. Ebenso die Zahlungsabwicklung. Der Verkäufer erhält seinen Anteil am Verkaufserlös sobald der Artikel verkauft und bezahlt ist.

Für jeden Artikel, der von Sellpy zum Verkauf angeboten wird, verrechnet er dem Verkäufer einen Euro. Wurde der Artikel verkauft, erhält der Verkäufer bis zu einem Verkaufspreis von 50 Euro 40 Prozent. Sollte der Verkaufspreis höher als 50 Euro sein, erhält man auf den Teil des Verkaufspreis, der 50 Euro übersteigt, immerhin 90 Prozent.

Lagerverkauf inklusive

Auch Restbestände, Muster und Retouren von Unternehmen können über Sellpy einen neuen Weg zum Kunden finden. “Haben Sie Waren, die Sie nicht verkaufen können oder wollen? Wir kümmern uns darum!”, heißt es unter “Unternehmensverkauf” auf der Plattform. Damit erklärt sich vermutlich auch der verhältnismäßig hohe Anteil an H&M Artikeln im Second Hand Shop. Gute Geschäftsidee, allerdings sollte man die Verkaufsplattform dann besser mit Second Hand & Lagerverkauf betiteln, dies als kleine Anmerkung der Redaktion.

Second Hand Mode auch in Plus Size?

Sellpy hat neben Bekleidung auch Accessoires, Schuhe, Heim und Haushalt sowie Beauty im Sortiment. Im Bereich Damenmode sind derzeit über 171000 Artikel online, davon rund 965 Teile im Größensegment XXL+. Im Bereich Curvy ist also noch Luft nach oben und es wird spannend, wie sich das in den nächsten Wochen und Monaten entwickeln wird.

 

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