Auch wenn wir eigentlich noch mitten im Winter stecken, in den Blumenläden ist der Frühling nicht mehr aufzuhalten. Frühjahrsboten par excellence sind Tulpen in all ihrer Pracht. Sie gehören zu den variantenreichsten Blumen der Welt.
– Foto: TPN/ibulb. –
Kaum eine Blütenfarbe, die man bei den Zwiebelgewächsen nicht finden kann. Von zarten Pastellnuancen über kräftige Rot- und Gelbtöne bis Dunkelviolett reicht die Palette. Einige Tulpensorten zeigen sich sogar mehrfarbig. Selbst bei der Form der Blütenkelche gibt es große Unterschiede. Neben eiförmigen „einfachen“ Tulpen gibt es welche, bei denen die Blütenblätter nach oben spitz zulaufen, tief eingeschnitten sind oder wie ausgefranst wirken. Und manche kann man als Laie mit Pfingstrosen verwechseln. Ob du dich in einem Tulpenstrauß auf eine einzige Sorte oder Farbe beschränkst oder verschiedene miteinander kombinierst, ist reine Geschmackssache. Damit du möglichst lange Freude an den Frühlingsboten hast, haben wir die Tulpen-Experten von TPN nach ihren Tipps gefragt.

1. Beim Einkauf auf die Frische achten
Der Tulpenbund muss sich fest anfühlen. Die Schnittstellen an den Stängelenden dürfen nicht trocken sein und nicht weiß aussehen. Dann kannst du bedenkenlos zugreifen. Wenn du ganz sicher gehen willst, reib die Blätter und Stängel vorsichtig aneinander. Hörst du dabei ein zartes Quietschen, ist das ein Zeichen für Frische. Am besten sind die Blütenköpfe beim Kauf noch geschlossen, zeigen aber bereits ihre Farbe. Komplett grüne Knospen sind noch sehr unreif und entwickeln sich zuhause in der Vase vielleicht nicht optimal.
2. Richtig anschneiden
Selbst in Fachkreisen ist man sich uneins, ob Tulpen lieber schräg oder gerade angeschnitten werden sollten. Wichtig ist, dass du die Stängel mit einem scharfen, sauberen Messer noch etwas kürzt, bevor die Blumen in die Vase kommen. Ein frischer Schnitt öffnet die Kapillargefäße der Pflanzen: Das Wasser kann besser zu den Blüten und Blättern transportiert werden. Vorsicht! Scheren sind für den Anschnitt ungeeignet. Sie verursachen Quetschungen und können so die Leitungsbahnen zerstören.
3. Das Blattwerk entfernen
Um die Haltbarkeit zu verlängern, ist es empfehlenswert die unteren Blätter zu entfernen. Sie würden in das Vasenwasser hineinragen. Es besteht die Gefahr, dass sie im Wasser faulen. Zudem entziehen sie der Blume unnötig Energie.
4. Sauberkeit ist wichtig
Was für das Schnittmesser gilt, ist auch für die Vase wichtig. Achte unbedingt auf Sauberkeit. Bei Verschmutzungen in der Vase können sich Bakterien schnell vermehren und die für die Wasserversorgung wichtigen Leitungsbahnen in den Blütenstängeln verstopfen.
5. Die Wasserversorgung
Tulpen haben einen hohen Wasserverbrauch. Dennoch empfiehlt es sich die Vase nur etwa ein Drittel zu befüllen und bei Bedarf nachzugießen. Tulpen benötigen kaltes Wasser. Stellst du sie in zu warmes, weichen die Stiele auf und das schwächt die Pflanzen. Übrigens ist Schnittblumennahrung im Vasenwasser bei Tulpen unnötig.
6. Der Standort
Tulpen mögen es kühl. Je kühler sie stehen, umso länger bleiben sie im Blumenstrauß frisch. Daher besser nicht neben einen Heizkörper oder auf eine Fensterbank mit direkter Sonneneinstrahlung platzieren. Auch Obst sollte möglichst von der Vase weggerückt werden. Das von Apfel, Pfirsich und Co. abgegebene Reifegas Ethylen lässt nämlich fast alle Schnittblumen schneller welken.
7. Unbedenkliche Vasenpartner
Wenn du gemischte Blumensträuße liebst und dich nicht auf Tulpen beschränken möchtest, kannst du sie gut mit anderen Schnittblumen kombinieren. Perfekte Vasenpartner im Frühjahr sind Ranunkeln oder die Zweige frühlingsblühender Gehölze. Vorsicht geboten ist bei Narzissen und Hyazinthen. Frisch angeschnitten bilden diese ein Sekret, das die Wasserversorgung anderer Pflanzen blockieren kann. Wenn du sie mit Tulpen mischen möchtest, solltest du sie vorher für 24 Stunden separat ins Wasser stellen. Danach die Stiele abwaschen und ohne erneutes Anschneiden zusammen mit den Tulpen arrangieren.