Von einem Paradigmenwechsel ist nicht nur in der Politik die Rede. Ein Blick auf die Fashion Weeks macht es mehr als deutlich: Lässige Looks bekommen starke Konkurrenz von körperbetonten Silhouetten.
Y2K Comeback: Schmal und sexy sind im Trend
Mehr Haut, mehr Sexyness und Glamour zeigen die Designer auf den internationalen Runways und das nicht erst in dieser Saison. Peu a peu kommen sie zurück, die Y2K, die 2000er Jahre mit den mehr oder weniger geliebten bauchfreien Tops und knapp sitzenden Hüfthosen. Das Comeback von schmal und sexy wurde ziemlich laut eingeläutet. Und das ist erst der Anfang, den man nicht unterschätzen sollte.
Von einer “wiederentdeckten Femininitätt” sprechen Modeexperten. Als einen massiven Rückschritt in längst überholte Zeiten bezeichnen es die Verfechter|innen von Body Positivity und Body Acceptance. Ob sich die neuen Silhouetten im Curvy Segment durchsetzen? Das wird spannend! (Anm. der Red.: Bei der Recherche nach Bildmaterial mit Curvy Styles zur Illustration dieses Beitrags haben wir uns auf jeden Fall schwer getan.) Natürlich muss man als emanzipierte Kundin nicht jede Modeströmung mitmachen. Doch losgelöst davon, gehen gerade im Plus Size Segment viele Labels bei der Interpretation aktueller Trends ihre ganz eigenen Wege. Egal, ob der Kundin das gefällt oder nicht. Bei Onlinern wie Asos, Mango, River Island oder Bohoo wird der Y2K-Trend für die junge Curvy Zielgruppe längst gelebt und findet bereits im Streetstyle und auf Social Media statt.
Neue Silhouetten: Cut Outs, Crop-Tops & Minis
Im eher mainstreamigen Modesegment zeigen sich die Trends durch Cut-outs an Kleidern oder Jumpsuits, Crop-Tops und betonte Taillen unterm Oversized Blazer. Enge Oberteile gesellen sich zu weiten Pants. Bauchfrei zum Minirock. Überhaupt ist kurz angesagt. Ob beim Cropped-Blazer, den Tops oder der Rocklänge.
Es wird gerafft, effektvoll gewrapt und mit Bändchen-Details gespielt. Und während noch viele Sommerkleider mit Midi- oder Maxilängen daher kommen, zeigen die Designer auf den Runways viel Blick auf ellenlange Beine. Der Ultra-Mini ist zurück, auch wenn er sich in den Mainstream-Kollektionen je nach Alter der Zielgruppe eher gemäßigt präsentiert. Gleiches gilt für Cropped Tops, die schon in der letzten Saison teils recht knapp geschnitten unter Oversized Blazern hervor spitzten. Für alle jene, die weniger Haut zeigen möchten, sind die Tops einen Ticken länger. Doch mindestens der Bauchnabel sollte blitzen, damit man zumindest suptil zeigen kann, dass man das neue Spiel mit den Silhouetten verinnerlicht hat.
Weit zu eng
Ob Palazzo oder Baggy, besonders in Kombination mit weiten Hosen sind enge Oberteile angesagt. Seit mittlerweile drei Saisons erobern überweite Pants peu a peu unsere Kleiderschränke und gehören zu den Lieblingen der Fashionistas. Dabei gilt: Je fließender die Materialien, desto femininer wirkt der Style.
Sanduhr-Figur & Sexappeal
Komplett oversized und lässig ist also passe. Mindestens die Taille rückt in den Fokus. Wenn nicht durch den Schnitt, dann sorgen Gürtel und Bänder oder effektvolle Wickeltechniken dafür, dass die Körpermitte betont und zum Eyecatcher wird.
Statt der lieb gewonnenen lässigen Sweatshirts und Jogpants schmiegen sich künftig die Looks wieder ran an die Körperkontur. Sexy statt bequem ist fashiontechnisch angesagt. Eine interessante Challenge für Modebegeisterte, die – aus welchem Grund auch immer – tendenziell lieber kaschieren statt körpernah in Szene zu setzen.
