Bild der neuen Fotokampagne #behindthesmile - ICH BIN MEHR von Silvana Denker in Kooperation mit Wundercurves.

#behindthesmile – Neue Fotokampagne von Silvana Denker gegen Gewichtsdiskriminierung

Die Fotokampagne #behindthesmile – ICH BIN MEHR von BodyPositivity-Aktivistin und Fotografin Silvana Denker in Kooperation mit Wundercurves, Plattform für Mode in großen Größen, setzt ein Zeichen gegen Gewichtsdiskriminierung im medizinischen Kontext. Sie erzählt die Geschichte von sieben Frauen, die aufgrund ihres Mehrgewichts medizinische Diskriminierung erfahren haben. 

Warum die Kampagne uns alle angeht

Wie häufig und auf welche Weise Menschen in Deutschland Diskriminierung erfahren, erforschte die Antidiskriminierungsstelle Deutschland bereits 2017. Im Fokus der umfangreichen Studie standen die Erfahrungsberichte von Befragten, welche eine Benachteiligung oder Diskriminierung aufgrund von Merkmalen erfahren haben, die eigentlich unter das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz fallen. Das umfasst unter anderem sozioökonomische Merkmale, aber eben auch das Körpergewicht. Ein Aspekt der Studie beschäftigt sich mit Diskriminierungsfällen in Arzt- und Psychotherapiepraxen sowie Krankenhäusern. Hier wurden vermehrt Fälle von herabwürdigender Darstellung aufgrund von Religion und Weltanschauung (51,7 Prozent) sowie der sexuellen Orientierung (50,9 Prozent) von Patienten erfasst. Besonders hoch war allerdings die Diskriminierung aufgrund von Körpergewicht. 63,6 Prozent aller Befragten gaben an, sich aufgrund ihres Gewichts im medizinischen Kontext diskriminiert gefühlt zu haben.1

“Dicken Menschen wird häufig mit Stereotypen gegenübergetreten, wonach sie als faul und disziplinlos gelten.”

Studie zu Diskriminierungserfahrungen in Deutschland (2017), S. 242.

 

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#behindthesmile – ICH BIN MEHR

Fotografin Silvana hat selbst Diskriminierung aufgrund ihres Gewichts erfahren. Ihr war klar, Diskriminierung durch Ärzte betrifft nicht nur sie und es besteht Aufklärungsbedarf, dem sie nun mit der Kampagne gemeinsam mit Wundercurves gerecht wird.

“[…] Mir geht es darum, mit dieser Kampagne, einen Impuls zu setzen, zum Denken anzuregen, Denkweisen vielleicht mal in Frage zu stellen und hoffe, dass ich damit auch ein paar Ärzte erreichen kann, die vielleicht so ein bißchen umdenken und beim nächsten Mal mit ein bißchen mehr Sensibilität reagieren.”

  • Silvana Denker zu den Beweggründen hinter #behindthesmile

Warum wehren sich Betroffene nicht?

Die Mehrzahl der Befragten gaben an, während des Vorfalls der Diskriminierung zu geschockt gewesen zu sein. Sie waren mit der Situation überfordert und wussten nicht, wie sie reagieren sollten. Nur knapp 20 Prozent der Befragten haben im Nachhinein die Diskriminierung bei den zuständigen Stellen angesprochen. 28 Prozent der Befragten gaben an auch danach nichts unternommen zu haben.²
Ziel der Kampagne #behindthesmile ist es Transparenz zu schaffen, einen Diskurs über mehr Sensibilität gegenüber Patienten im medizinischen Bereich zu starten und Betroffenen Handlungsanleitung zu geben, um in der Situation bestmöglich zu reagieren.

Headerfoto
Ein Bild der Fotokampagne #behindthesmile, fotografiert von Silvana Denker.

Quellen für Interessierte
(1,2) Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2017): Diskriminierungserfahrungen in Deutschland

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