Gras, Weed, Pot, Dope oder Mary Jane – Marihuana ist umgangssprachlich unter vielen Bezeichnungen bekannt. Über 1.000 verschiedene Worte gibt es, die im Slang die getrockneten Blüten und blütennahen Blättchen der weiblichen Cannabispflanze (Hanf) beschreiben.
– Cannabis günstig im Blumentopf anbauen | Foto: Esteban Lopez via Unsplash –
Seit dem 1. April ist der Besitz von Cannabis für den Eigenkonsum in Deutschland erlaubt. Bis zu 50 Gramm dürfen es sein. Auch der private Anbau ist jetzt legal*. Mit maximal drei weiblichen Cannabispflanzen pro Person darfst du deinen grünen Daumen unter Beweis stellen – vorausgesetzt, du bist mindestens 18 Jahre alt. Wichtig ist, dass Kinder und Jugendliche keinen Zugang zu den Pflanzen haben. Für Minderjährige bleibt der Erwerb, Besitz und Anbau von Hanf weiterhin verboten, und die Weitergabe an Kinder und Jugendliche wird bestraft.
Mit der Legalisierung von Cannabis denken viele über den Eigenanbau nach. Wie es möglich ist gesunde Cannabispflanzen anzubauen ohne zu viel Geld auszugeben, verraten unsere Tipps über die Auswahl schnell blühender weiblicher Cannabissamen bis hin zur Verwendung von selbst produziertem Kompost.
Vier budgetfreundliche Tipps für den Cannabisanbau
Ob Anbau im Innen- oder Außenbereich, einige Tipps zum Geldsparen gelten für beide Anbaumethoden:
1. Hochwertige Cannabissamen kaufen
Qualität ist besser als Quantität. Hochwertige Samen von seriösen Saatgutbanken werden behandelt, um hohe Keimraten zu erreichen, erklären die Experten von Herbies Seeds. Damit wird kaum Samen verschwendet. Das spart Geld und erhöht die Chancen auf eine gute Ernte.
2. Die richtige Sorte wählen
Bei der Sorte sollten nicht nur Geschmack und Potenz berücksichtigt werden, sondern auch das Budget und die Anbaubedingungen. Empfehlenswert für Anfänger sind automatisch blühende und feminisierte Sorten. Autoflowering-Samen sind klein, robust und benötigen wenig Pflege. Sie haben kürzere Blütezeiten. Feminisierte Samen sorgen dafür, dass nur weibliche Pflanzen wachsen, was die Erntechancen erhöht.
3. Pflanzen klonen
Wenn du hochwertiges Saatgut hast, ist es einen Versuch wert, nicht ständig neue Samen zu kaufen, sondern die Pflanzen durch Klonen zu vermehren. Zum Klonen schneidest du einen 10 bis 15 Zentimeter langen Zweig von einer gesunden Pflanze ab und pflanzt ihn ein. Dieser Steckling wird zu einer neuen Pflanze mit identischer Genetik. Die Mutterpflanze kann im Laufe der Zeit an Qualität verlieren und sollte alle sechs bis zwölf Monate erneuert werden.
4. Equipment wiederverwenden
Nutze deine Ressourcen mehrfach, um Kosten zu sparen. Töpfe, Schläuche, Trimmer und Gießkanne musst du nur einmal anschaffen. Die Erde lässt sich durch Zugabe von Nährstoffen oder Kompost wiederverwenden. Das restliche Pflanzenmaterial nach der Ernte muss nicht weggeworfen werden: Stängel und Blätter können zur Herstellung von Tees, Cannabutter, Speiseölen oder Salben verwendet werden.
Cannabis im Innenraum kostengünstig anbauen
Im Innenbereich benötigst du mehr Ausrüstung als im Freien, aber mit etwas Planung kannst du die Kosten senken, ohne die Qualität zu beeinträchtigen.
Benötigte Ausrüstung
- Cannabissamen oder Klone
- Einfache Anzuchtlampen (LED oder CFL)
- Grow-Zelt oder ein kontrollierter Raum
- Belüftung (z. B. ein Ventilator)
- Pflanztöpfe
- Erde oder Kompost
- Grundnährstoffe
- Gießkanne oder Sprühflasche
Um Kosten zu sparen, kannst du statt einem Grow-Zelt einen ungenutzten Schrank oder einen kleinen Raum nutzen. Dazu musst du ihn mit lichtdichten, reflektierenden Materialien auskleiden. Alternativ gibt es auch günstige Grow-Zelte zu kaufen.
Kostengünstige Grow-Lampen
Für das Wachstum benötigt Cannabis eine gleichmäßige Beleuchtung. LED-Pflanzenlampen sind energieeffizient und langlebig. Auch das Lichtspektrum von CFL-Lampen (Compact Fluorescent Light) ist für den Cannabisanbau geeignet.
Die richtige Belüftung
Eine gute Belüftung ist entscheidend für gesunde Pflanzen. Ein Abluftventilator und ein oszillierender Ventilator helfen, verbrauchte Luft abzuführen und frische Luft zirkulieren zu lassen. Achte darauf, dass der Ventilator zur Größe deines Anbauraums passt.
Anbauerde
Verwende selbst produzierten Kompost oder mit Küchenabfällen angereicherte Erde, um die Pflanzen mit natürlichen Nährstoffen zu versorgen. Damit sparst du teure Düngemittel.
Cannabis im Freien kostengünstig anbauen
Der Anbau im Freien ist die kostengünstigste Methode. Achte jedoch darauf, dass der Garten für Minderjährige nicht zugänglich oder der Bereich abgesperrt ist.
Optimaler Platz
Wähle einen Ort, der den Pflanzen ausreichend Sonnenlicht bietet und den du vor Jugendlichen sichern kannst. Regelmäßiges Gießen nicht vergessen.
Bodenqualität
Reichere die Gartenerde mit Kompost an, um die Nährstoffversorgung zu verbessern und eine gute Drainage zu gewährleisten.
Wahl des Saatguts
Selbstblühendes Saatgut ist ideal für alle mit kleinem Budget, da diese Pflanzen schnell blühen und widerstandsfähig gegenüber Umweltstressoren sind.
DIY-Schutzabdeckungen
Um die Pflanzen vor schlechtem Wetter zu schützen, kannst du einen einfachen Holzrahmen bauen und ihn mit einer Plane oder durchsichtigem Plastik abdecken. Das ist kostengünstiger als der Kauf einer vorgefertigten Konstruktion und erfordert nur ein wenig handwerkliches Geschick.
*) Wenn du dich zum Cannabisgesetz einlesen willst, findest du ausführliche Informationen auf der Website des Bundesgesundheitsministeriums.