Wir haben bei Beauty-Expertin Judith Williams genau hingeschaut: So sieht ein gelungener Start in den Tag für die Haut aus. Ihr Ansatz: eine klare Struktur, gezielt eingesetzte Produkte und ein gutes Gespür für die individuellen Hautbedürfnisse.

Eine effektive Morgenroutine schützt, pflegt und stärkt die Haut – ohne sie zu überfordern. Entscheidend ist nicht die Anzahl der Produkte, sondern ihre Wirksamkeit und Abstimmung. Judith Williams betont, dass sichtbare Veränderungen Zeit brauchen und eine konsequente Anwendung Voraussetzung für nachhaltige Ergebnisse ist. Richtig aufgebaut, verbessert eine Morgenroutine das Hautbild und unterstützt dauerhaft die Gesundheit der Haut.

Schritt 1: Haut gründlich reinigen

Die morgendliche Reinigung entfernt Talg, Schweiß und abgestorbene Hautzellen, die sich über Nacht auf der Hautoberfläche ansammeln. Dabei wird die Haut optimal auf die folgenden Pflegeschritte vorbereitet. Judith Williams empfiehlt eine milde Reinigung mit einem hautneutralen pH-Wert. Ideal sind Gelreiniger oder cremige Emulsionen, je nach Hauttyp. Duftstoffe, Alkohol und aggressive Tenside sollten vermieden werden, um die Hautbarriere nicht zu schwächen.

Lauwarmes Wasser und sanfte Bewegungen sind dabei essenziell. Mikrofasertücher oder saubere Baumwolltücher helfen, die Haut ohne Reibung abzutrocknen. Besonders bei empfindlicher oder zu Unreinheiten neigender Haut ist eine schonende, aber effektive Reinigung der erste entscheidende Schritt für ein klares Hautbild.

Wer morgens bereits aktive Wirkstoffe verwendet, sollte darauf achten, dass die Reinigung keine Rückstände hinterlässt, die mit diesen Inhaltsstoffen reagieren könnten. Eine zu aggressive Reinigung kann die Haut reizen und den natürlichen Schutzfilm angreifen.

Schritt 2: Haut mit Wirkstoffen versorgen

Nach der Reinigung ist die Haut besonders empfänglich für Wirkstoffe. Hier wird der Grundstein für eine wirksame Pflege gelegt. Judith Williams rät zu einem gezielten Einsatz aktiver Seren, die dem jeweiligen Hautbedürfnis entsprechen. Vitamin C ist besonders beliebt, da es antioxidativ wirkt und den Teint ausgleicht. Hyaluronsäure sorgt für intensive Feuchtigkeit, während Niacinamid das Hautbild verfeinert.

Diese Konzentrate sollten auf die noch leicht feuchte Haut aufgetragen werden, um optimal einzuziehen. Wichtig ist dabei, nicht zu viele Produkte gleichzeitig zu verwenden. Ein übersichtliches Wirkstoffkonzept verhindert Reizungen und sorgt für eine klar erkennbare Wirkung. Um die besten Produkte für die Haut auszuwählen, empfiehlt die Beauty-Expertin, auf folgende Kriterien zu achten:

• Inhaltsstoffe
Achte auf hochwertige, aktive Wirkstoffe, die in wissenschaftlichen Studien als effektiv erwiesen sind.

• Wirkstoffkonzentration
Der Anteil des aktiven Wirkstoffs sollte ausreichend hoch sein, um eine spürbare Wirkung zu erzielen, ohne die Haut zu überlasten.

• Hautverträglichkeit
Produkte sollten dermatologisch getestet und frei von reizenden Inhaltsstoffen wie Alkohol oder künstlichen Duftstoffen sein.

• Produkttextur
Eine leichte, gut einziehende Formulierung fördert die Aufnahme der Wirkstoffe und lässt die Haut nicht fettig wirken.

• Verpackung
Ideal ist eine Verpackung, die die Inhaltsstoffe vor Licht und Luft schützt, um ihre Wirksamkeit zu erhalten (z. B. Flaschen mit Airless-System).

Ein häufig missverstandener Effekt bei Wirkstoffpflege ist das sogenannte Skin Purging. Dabei liegt keine allergische Reaktion vor – vielmehr zeigt sich eine vorübergehende Erstverschlechterung des Hautbilds. Wirkstoffe wie Retinol oder Fruchtsäuren regen die Hauterneuerung an, wodurch Unreinheiten schneller an die Oberfläche treten.

Was tun bei Skin Purging?

Judith Williams rät in diesem Fall zu Geduld und konsequenter Anwendung. Wichtig ist, die Haut nicht zusätzlich zu reizen und keine weiteren neuen Produkte einzuführen. Eine sanfte Pflege, ausreichender Sonnenschutz und ein stabiler Pflegeplan unterstützen die Haut dabei, sich zu regulieren. Der Prozess der Hauterneuerung klingt meist nach einigen Wochen ab und zeigt, dass die Pflege in tieferen Hautschichten aktiv wird.

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Schritt 3: Feuchtigkeit gezielt einschleusen

Die Haut benötigt nach der Wirkstoffpflege eine stabilisierende Feuchtigkeitspflege, um die Balance zu erhalten. Diese sollte hydratisierende und pflegende Bestandteile kombinieren. Judith Williams empfiehlt Cremes mit Glycerin, Squalan oder Ceramiden. Diese stärken die Hautbarriere und verhindern transepidermalen Wasserverlust.

Je nach Hauttyp sollte die Textur der Pflege angepasst werden: Leichte Gelcremes sind ideal für ölige Haut, während reichhaltigere Formulierungen besser zu trockener Haut passen. Besonders in der Übergangszeit, wenn Heizungsluft und kühle Temperaturen aufeinandertreffen, ist es wichtig, auf eine schützende, aber nicht belastende Pflege zu setzen. Auch hier gilt es, die Gefahr der Überpflege zu vermeiden. Zu viele Schichten oder schwere Cremes hindern die Haut am Atmen. Die Beauty-Expertin empfiehlt, Produkte sparsam und mit ruhigen, aufwärts gerichteten Bewegungen aufzutragen, um die Mikrozirkulation zu fördern und die Aufnahme der Wirkstoffe zu verbessern. Eine sanfte Gesichtsmassage mit einem Gesichtsroller oder einer weichen Massagebürste unterstützt diesen Prozess zusätzlich, indem sie die Durchblutung anregt, leichte Schwellungen löst und für einen frischen, gleichmäßigen Teint sorgt.

Schritt 4: Sonnenschutz als tägliche Pflicht

UV-Strahlung ist eine der Hauptursachen für Hautalterung und Pigmentstörungen. Deshalb sollte laut Judith Williams Sonnenschutz integraler Bestandteil der Morgenroutine sein – unabhängig vom Wetter. Selbst an bewölkten Tagen wirken UVA-Strahlen auf die Haut ein. Ein Lichtschutzfaktor von mindestens 30 wird für den Alltag empfohlen, bei längerer Außenaktivität LSF 50.

Moderne Sonnencremes sind leicht formuliert und lassen sich problemlos mit Tagespflege kombinieren. Wichtig ist, dass der Sonnenschutz als letzter Pflegeschritt aufgetragen wird. Nur so kann er eine schützende Schicht bilden, die nicht durch andere Produkte durchbrochen wird. Für empfindliche Haut eignen sich mineralische Filter, für normale Hauttypen auch chemische. Judith Williams weist darauf hin, dass Sonnenschutz auch außerhalb des Sommers notwendig ist – besonders bei der Anwendung von Retinoiden oder Peelings sollte ganzjährig darauf geachtet werden.

Schritt 5: Routine regelmäßig überprüfen

Eine Beauty-Routine funktioniert nur dann langfristig, wenn sie konsequent durchgeführt und an die Bedürfnisse der Haut angepasst wird. Die Beauty-Expertin empfiehlt, einmal pro Saison die eigene Pflege zu hinterfragen und gegebenenfalls umzustellen. Die Haut reagiert auf Umwelteinflüsse, Stress und hormonelle Schwankungen – und benötigt entsprechend flexible Pflegekonzepte.

Besonders hilfreich ist eine strukturierte Dokumentation der Routine. Wer Produkte, Wirkstoffe und Veränderungen notiert, erkennt schneller Zusammenhänge zwischen Pflege und Hautzustand. Auch digitale Hautanalysen oder regelmäßige Beratung durch Kosmetiker können die Routine sinnvoll ergänzen.

Zur Orientierung empfiehlt Judith Williams eine feste Reihenfolge:

Reinigung
Wirkstoffserum
Feuchtigkeitscreme
Sonnenschutz

Diese Struktur sorgt dafür, dass jede Komponente ihre Wirkung entfalten kann. Ziel ist nicht, möglichst viele Produkte zu verwenden, sondern die richtigen Schritte in der richtigen Reihenfolge zu etablieren. Nur so bleibt die Haut langfristig ausgeglichen und widerstandsfähig.

Nicht nur ein Augenschmaus : Ein leckeres Frühstück ist der perfekte Start in den Tag | Foto: Freepik
Nicht nur ein Augenschmaus : Ein leckeres Frühstück ist der perfekte Start in den Tag | Foto: Freepik

Mehr als Pflegeprodukte

Eine ganzheitliche Morgenroutine endet nicht im Badezimmer. Auch Ernährung, Bewegung und Achtsamkeit tragen dazu bei, die Haut in Balance zu halten. Judith Williams beginnt den Tag mit einem großen Glas stillem Wasser. Das regt den Kreislauf an und unterstützt die natürliche Entgiftung. Ein ausgewogenes Frühstück versorgt die Hautzellen mit wichtigen Nährstoffen und trägt zur langfristigen Regeneration bei.

Besonders geeignet sind Mahlzeiten mit einem stabilen Blutzuckerspiegel und entzündungshemmender Wirkung. Haferflocken mit ungesüßter Pflanzenmilch, frischen Beeren und etwas Leinsamen liefern Ballaststoffe, Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren. Auch ein Vollkornbrot mit Avocado oder ein Naturjoghurt mit Nüssen und einem Schuss Leinöl sind nährstoffreiche Optionen. Wer auf tierische Produkte verzichtet, sollte auf eine ausreichende Zufuhr von Zink, B-Vitaminen und gesunden Fetten achten – diese unterstützen die Hautelastizität und stärken die Hautbarriere.

Zusätzlich wirken kurze Bewegungseinheiten positiv auf den Hautstoffwechsel. Ein paar Minuten Dehnung oder ein Spaziergang an der frischen Luft fördern die Durchblutung und verbessern die Sauerstoffversorgung der Haut. Auch bewusste Atemübungen oder ein Moment der Ruhe helfen, Stress zu reduzieren – ein Faktor, der sich deutlich auf das Hautbild auswirken kann. So beginnt der Tag gepflegt und innerlich gestärkt.

Headerfoto: Freepik


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