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Nachgefragt: Edeka nimmt Stellung zur Eatkarus Kampagne

Die neue Werbekampagne von Edeka wird kontrovers diskutiert. Während die einen von zauberhaften Filmaufnahmen und origineller Werbung sprechen, fühlen sich andere in Schubladen gesteckt und verletzt. Von Diskriminierung übergewichtiger Menschen ist die Rede.

In einer Zeit in der Fat Shaming ein wichtiges Thema ist, zeigt Edeka im Werbeclip Eatkarus übergewichtige, runde Menschen und übergewichtige, runde Tiere, die sich von einer grauen Masse ernähren.

Ein übergewichtiger Junge sieht einen Vogel, der sich leicht durch die Lüfte bewegt. Der Junge nimmt ihn zum Vorbild und möchte – im übertragenen Sinne – aus seinem Leben ausbrechen. Erst als er sieht, dass der Vogel sich von Beeren ernährt (wir sind zwar keine Biologen, aber könnten das giftige Vogelbeeren sein?), stellt der Junge seine Ernährung auf Beeren um. Und siehe da! Seine Träume werden wahr. Er nimmt ab und erhebt sich Ikarusgleich gen Himmel. Bleibt zu hoffen, dass dem Jungen das Schicksal von Ikarus erspart bleibt.

Die Werbemessage von Edeka: Iss wie der, der du sein willst.

PlusPerfekt hat bei Edeka nachgefragt:

– Hatten Sie vor Veröffentlichung des Spots damit gerechnet, dass er solch kontroverse Reaktionen auslöst?

– Unabhängig von der Körperkontur gibt es viele Menschen, die sich ungesund ernähren. Man sieht es Ihnen nur nicht an. Warum bedienen Sie in Ihrem Spot das klassische Klischee eines Übergewichtigen?

– Nicht jeder Edeka-Kunde ist ein Eatkarus. Haben Sie keine Angst, Ihre eigenen Kunden mit dem Spot vor den Kopf zu stoßen?

Leider gab es auf unsere Fragen keine Einzelantworten, dafür aber ein Statement zum Spot:

“Wir danken Ihnen, dass Sie uns Ihre Bedenken zum Video mitteilen und wir bedauern es, wenn wir damit jemandem zu nahe getreten sind. Das lag keineswegs in unserer Absicht und unter keinen Umständen wollen wir übergewichtige Menschen diskriminieren. Das Video ist bewusst überspitzt und fiktional. Ziel ist es, das Bewusstsein für gesunde und ausgewogene Ernährung zu schärfen. Mit einer gewissen Überzeichnung wollen wir im Alltag – zwischen Fast Food und Einheitsbrei – ein Stück weit aufrütteln, ganz unabhängig davon welchen Körperumfang jeder Einzelne aufweist.”
Edeka Zentrale, Geschäftsbereich Unternehmenskommunkation

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