Egal ob WG, Einzimmerwohnung oder ein Tiny House: Der Trend zu Small Living – also Wohnen auf kleinem Raum – wird immer beliebter. Doch so schön das auch sein mag, wohin mit all den Sachen und wie eine kleine Wohnung perfekt einrichten, damit einem nicht nach kurzer Zeit die „Decke auf den Kopf fällt“.
Worauf es bei Small Living ankommt, weiß Rikke Blæsild, Range und Design Managerin beim Einrichtungsexperten JYSK. Wir haben Rikke nach einfach umsetzbaren Tipps für kleine Räume gefragt.
1. Prioritäten setzen
Vor dem Einrichten der Wohnung sollte man genau überlegen, was und welcher Bereich einem im eigenen Zuhause besonders wichtig ist. Wird ein separater Arbeitsbereich benötigt oder genügt ein größerer Esstisch, um die Büroarbeit ausnahmsweise Zuhause zu erledigen? Muss es wirklich das 1,80 Meter breite Bett sein oder ist ein gemütliches Schlaf-Sofa wichtiger, weil häufig Besuch da ist? Werden erst mal Prioritäten gesetzt, dann fällt das Einrichten oft einfacher und alles ist auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt.
2. Ab in die Höhe
Gibt der Wohnraum nur wenige Quadratmeter her, sollte hoch hinaus gegangen werden, um keinen Platz ungenutzt zu lassen. Dabei muss es nicht beim klassischen Regal für mehr Stauraum bleiben. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt! Selbst das Fahrrad kann an der Wand praktisch und dabei gleichzeitig dekorativ seinen Platz finden. In der Höhe lässt es sich zudem auch gut leben: Ein gekauftes oder selbstgebautes Hochbett schafft unter dem Schlafplatz zum Beispiel zusätzlichen Raum für einen Arbeitsplatz.
3. Es werde Licht
Helligkeit ist das Zauberwort, damit kleine Räume optisch etwas größer wirken. Licht kann gezielt die Vorzüge des Zimmers hervorheben. Dunkel gehaltene Bereiche werden hingegen kaschiert. Bei der Auswahl der Lampen gilt: Hängeleuchten werfen gleichmäßiges Licht, erzeugen aber Schatten. Deswegen sollten diese mit anderen Leuchten kombiniert werden. Wandleuchten sind hierfür besonders schmeichelnd, da ihr indirektes Licht den Raum optisch vergrößert und sie zudem nicht im Weg stehen. Auch mehrere Steh- und Tischlampen, die optisch zum Einrichtungsstil passen, machen sich toll.
4. In Zwei-in-eins Möbel investieren
Praktisch in kleinen Wohnungen ist es, auf originelle Möbelstücke zu setzen, die mehrere Funktionen erfüllen. Ein Sessel, der Stauraum für Bücher an den Lehnen und unterhalb der Sitzfläche bietet, ist perfekt für Leseratten. Auch Haustiere finden ihren Platz. So kann die Katze in einem Körbchen unter einer hochgelegenen Sitzgelegenheit ihren Wohlfühl-Platz in der Wohnung genießen.
5. Schön flexibel bleiben
Besuche in größerer Runde sind in kleinen Wohnungen oft herausfordernd, dennoch möchte man natürlich nicht darauf verzichten. Allein die Sitzgelegenheiten und der Platz am Tisch kann dann schon einmal eng werden. Warum dann nicht alles auf den Boden verlegen? Was sich vielleicht etwas ungewöhnlich anhört, ist in fernen Kulturen traditioneller Alltag und zudem noch gut für die Körperhaltung. Wer mag, kann sehr schnell und flexibel die Kissen vom Sofa oder auch Sitzkissen von Outdoor Stühlen nutzen. Wenn diese auch noch schmal und stapelbar sind, können sie ideal aufbewahrt werden.
6. Kreative Raumteilung
Wenn in einem Zimmer verschiedene Lebensbereiche wie beispielsweise Schlafen und Arbeiten aufeinandertreffen, ist es wichtig, eine Art Abgrenzung zu schaffen. Das ist hilfreich, um die Lebensbereiche gleichzeitig mental besser trennen zu können und besser abzuschalten. Originelle Raumteiler sind beispielsweise Notizgitter, an denen nach Lust und Laune persönliche Bilder und nützliche Post-its eine dekorative Wand bilden. Wer es gerne grün mag, kann mit wenig Geld aus einem Kleiderständer und ein paar großen Zimmerpflanzen und Rankpflanzen eine natürlich grüne Abgrenzung gestalten.
Unser Buchtipp
„Raumwunder – Große Ideen für kleine Wohnungen“
Format 21 cm × 26 cm
Hardcover, 256 Seiten
ISBN 978-3-89955-912-5
Preis 39,90 Euro