Ehepaar geben sich viel später das Ja-Wort | credit: Essens of Australia

Drum prüfe wer sich ewig bindet: Der Trend geht zum späteren Ja-Wort

Nehmen sich die Deutschen Friedrich Schillers bekanntestes Gedicht zu sehr zu Herzen?

„… Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich das Herz zum Herzen findet! Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang …“

heißt es in Schillers Lied von der Glocke aus dem Jahr 1799. Denn obwohl sich angeblich alle elf Minuten ein Single über eines der bekannten Online-Datingportale verliebt, steigt das Durchschnittsalter der Ehepartner bei ihrer ersten Heirat kontinuierlich an. Bemerkenswerte sechs Jahre älter waren die erwachsenen Personen, die sich in 2023 das Ja-Wort gaben. Vom Alter her der Höchststand in den letzten 30 Jahren.

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Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Welttags der Ehe am 9. Februar mitteilt, waren Frauen im Jahr 2023 bei ihrer ersten Eheschließung im Schnitt 32,8 Jahre alt. Die Männer hatten ein Durchschnittsalter von 35,3 Jahren. Im Vergleich dazu lag 1993 das Durchschnittsalter von Frauen bei 26,8 Jahren und von Männern bei 29,2 Jahren. Spannend dabei ist, dass zwar das Lebensalter der Heiratswilligen kontinuierlich gestiegen ist, sich der Abstand vom Alter der Braut zum Bräutigam geringfügig erhöht hat. Waren es damals 2,4 Jahre Unterschied, sind es jetzt 2,5.

Das Ja-Wort im Hosenanzug statt im Brautkleid | Credit: PlusPerfekt
Hosenanzug statt Brautkleid | Credit: PlusPerfekt

Es wird weniger geheiratet

Insgesamt betrachtet schrumpft die Zahl der Eheschließungen. 2023 wurden 361 000 Ehen geschlossen. Das war der zweitniedrigste Stand seit 1950. Mehr als drei Viertel (78 Prozent) der 722 000 Eheschließenden waren eine „Erstheirat„. Die Paare waren vorher weder geschieden noch verwitwet. Gut 97 Prozent der Ehen schlossen Paare unterschiedlichen Geschlechts. Knapp 3 Prozent der Paare waren gleichen Geschlechts.

In Deutschland ist jede zweite erwachsene Person verheiratet. In Zahlen sind das 35 Millionen Menschen, die Ende 2023 in einer Ehe lebten. Das sind gut 50 Prozent der Bevölkerung ab 18 Jahren. Vor 30 Jahren waren es mit rund 39,3 Millionen volljährigen verheirateten Personen, immerhin noch 60 Prozent aller Erwachsenen.

Jede dritte erwachsene Person ist ledig. Laut Statista waren das in absoluten Zahlen im Jahr 2023 22,6 Millionen Erwachsene. Verwitwete oder Geschiedene sind in diese Zahl nicht eingerechnet. Vor 30 Jahren waren 24 Prozent der Erwachsenen ledig. Heute sind es mit rund 33 Prozent stattliche neun Prozent mehr.

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