Ob Verhütung, Schwangerschaft oder Wechseljahre: Der Körper der Frau unterliegt im Laufe eines Lebens immer wieder Hormonschwankungen. Die Schilddrüse spielt dabei eine wichtige Rolle, denn sie ist eng mit dem weiblichen Hormonhaushalt verknüpft. Schwankungen während der Menstruation, in der Schwangerschaft oder während der Wechseljahre können Auswirkungen auf die Schilddrüse haben – und sogar zu einer Funktionsstörung führen. Doch woran erkennen Betroffene, dass ihre Schilddrüse tatsächlich nicht mehr richtig arbeitet?

Foto: Hannah Hauser, Ernährungswissenschaftlerin & Schilddrüsen-Coach –

Frauen sind besonders häufig von Funktionsstörungen der Schilddrüse betroffen, allerdings bleibt die Krankheit oft lange unbemerkt, weil die Beschwerden mitunter sehr diffus sind. So kommt es, dass viele Frauen mit Haarausfall, innerer Unruhe oder Konzentrationsstörungen kämpfen, ohne zu ahnen, dass eine Schilddrüsenfehlfunktion die Ursache sein könnte. Welche Symptome einer Schilddrüsenfunktionsstörung besonders typisch für Frauen sind, haben wir Hannah Hauser gefragt. Die Ernährungswissenschaftlerin und Schilddrüsen-Coach unterstützt Frauen, die an einer Schilddrüsenunterfunktion und Hashimoto leiden.

Was ist eine Fehlfunktion der Schilddrüse?

Laut Hannah Hauser steuert die Schilddrüse mit ihren Hormonen viele wichtige Prozesse im weiblichen Körper. Gerät sie aus dem Gleichgewicht, kann das massive Auswirkungen auf das Wohlbefinden haben. Entsprechend wichtig ist es, zu wissen, welche Symptome mit der Schilddrüse und ihren Hormonen zusammenhängen.

Wenn die Schilddrüse im Gleichgewicht ist, so die Ernährungswissenschaftlerin,  spricht man von einer euthyreoten Funktion – also einer gesunden Schilddrüsenfunktion. Eine Überfunktion oder Hyperthyreose rührt daher, dass die Schilddrüse überaktiv ist, also zu viele Hormone produziert. Dagegen spricht man von einer Unterfunktion oder Hypothyreose, wenn die Schilddrüse nicht ausreichend Hormone bildet. Beide Störungen verursachen typische Symptome, die oft lange unentdeckt bleiben.

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Symptome einer Unterfunktion

Bei einer Unterfunktion produziert die Schilddrüse nicht ausreichend Hormone, wodurch sich der Stoffwechsel verlangsamt. Müdigkeit, Schlafprobleme, Antriebslosigkeit und Konzentrationsprobleme sind häufige Folgen. Viele Frauen haben ständig Verdauungsprobleme, nehmen trotz gesunder Ernährungsgewohnheiten zu oder leiden unter Wassereinlagerungen. Haarausfall, trockene Haut, kalte Hände und Füße, brüchige Nägel und Allergien sind ebenfalls typische Anzeichen. Auch ein niedriger Puls, Stimmungsschwankungen, ein ständiges Kloßgefühl im Hals und Muskelschmerzen und ein erhöhter Cholesterinspiegel können auf eine Unterfunktion hinweisen, weiß Hannah Hauser.

Symptome einer Überfunktion

Das Gegenteil passiert bei einer Überfunktion: Die Schilddrüse produziert zu viele Hormone, was den Körper in einen dauerhaften Stresszustand versetzt. Betroffene leiden häufig unter einem hohen Puls, Herzrasen, innerer Unruhe, Schlaflosigkeit und einem erhöhten Blutdruck. Der Stoffwechsel arbeitet auf Hochtouren, was zu Durchfall, Gewichtsverlust, Hitzewallungen und Konzentrationsschwierigkeiten führt. Auch Haut und Haare verändern sich: Die Haut wird spürbar wärmer und schwitziger, die Haare werden dünner oder fallen aus. Manche Frauen entwickeln zudem gerötete, hervortretende Augen, auch bekannt als Exophthalmus.

Die Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis

Hashimoto ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Schilddrüse angreift. Sie kann sowohl mit einer Unterfunktion als auch mit einer Überfunktion einhergehen – allerdings kann es auch sein, dass sich Phasen von Über- und Unterfunktion abwechseln. Viele Betroffene kämpfen mit Verdauungsproblemen, weil die Darmgesundheit eng mit der Schilddrüse zusammenhängt. Stress oder Nährstoffmängel können plötzliche Schübe auslösen und die Symptome verstärken.

Deswegen leiden Frauen häufiger unter Schilddrüsenproblemen

Bei Frauen treten besonders häufig hormonelle Beschwerden durch eine Schilddrüsenunterfunktion auf. Das hat damit zu tun, dass die Schilddrüse eng mit der Eierstockfunktion verknüpft ist. Eine Funktionsstörung kann zu Zyklusproblemen, einem stark ausgeprägten prämenstruellen Syndrom mit Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen und Brustspannen sowie Libidoverlust führen, sagt die Expertin. Auch ein unerfüllter Kinderwunsch, eine sehr starke oder sehr schwache Menstruationsblutung sowie besonders starke Wechseljahrsbeschwerden können auf eine Funktionsstörung der Schilddrüse hindeuten.

Fazit

Viele Frauen erkennen den Zusammenhang ihrer Probleme mit der Schilddrüse erst sehr spät, weil sie ihre Symptome mit anderen hormonellen Beschwerden verwechseln. Ein weiteres Problem ist, dass selbst eine medikamentöse Behandlung nicht immer hilft, wenn das Problem nicht an der Wurzel gepackt wird. Frauen, die die Ursache ihrer Beschwerden erkennen und angehen, können jedoch auf lange Sicht ihr Wohlbefinden zurückgewinnen.

Über Hannah Hauser:

Hannah Hauser ist Ernährungswissenschaftlerin und Schilddrüsen-Coach. Sie unterstützt Frauen, die an einer Schilddrüsenunterfunktion und Hashimoto leiden. Ihr ganzheitlicher Coaching-Ansatz hilft den Betroffenen, die Symptome wie Müdigkeit, Haarausfall oder Gewichtsprobleme zu lindern und nachhaltig in den Griff zu bekommen. Ihr 12-Wochen-Programm bietet Frauen eine auf sie abgestimmte Betreuung, in der Ernährung, Lebensstil, Bewegung und Mindset im Fokus stehen. Mehr Infos unter hannahhauser.de


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