Home Staging ist ein Trend aus den USA, der sich spätestens seit der Jahrtausendwende in Deutschland etabliert hat. Immer wenn von Home Staging die Rede ist, geht es um die möglichst positive Inszenierung einer zum Verkauf stehenden Immobilie, egal ob Haus oder Eigentumswohnung. Das kann die Wand- und Fußbodengestaltung, die komplette Einrichtung sowie Accessoires und Deko-Artikel umfassen. All das kostet die Verkäufer der Immobilie zwar im ersten Schritt Geld, das Resultat ist allerdings ein attraktiverer Verkaufspreis, weiß Marko Verkic, Gründer und Geschäftsführer der Primodeus Immobilien GmbH, aus eigener Erfahrung. Worauf es genau beim Home Staging ankommt und wieso es für Verkäufer nicht mehr wegzudenken ist, das haben wir den Immobilienexperten gefragt.
Schon die ersten Sekunden zählen

Langzeitstatistiken zeigen, dass immerhin 80 Prozent und mehr der Kaufinteressenten Probleme damit haben, sich eine kahle und leere Immobilie wohnlich möbliert vorzustellen. Wenn sie das unmöblierte Haus betreten, bleiben sie intuitiv erst einmal stehen, sagt Verkic. Anders sei jedoch das Verhalten, wenn Menschen ein Objekt betreten, das durch Home Staging im Vorfeld positiv vorbereitet wurde. Wird hier die Tür geöffnet, beginnt im Kopf des potentiellen Käufers / der Käuferin ein Prozess. Man stellt sich vor, wie es wäre, dort zu wohnen und sieht seine Zukunft bereits in dem Objekt.
Home Staging regt die Kreativität an und macht es Käufer|innen leicht, eine konkrete Vorstellung zu entwickeln. Und das auch dann, wenn nicht jedes Möbelstück dem eigenen Geschmack entspricht. Laut einer Statistik der Deutschen Gesellschaft für Home Staging und Redesign e. V. (DGHR) verkaufen sich knapp zwei Drittel der mit Home Staging vermarkteten Objekte innerhalb von maximal vier Wochen, davon 14,4 Prozent bereits nach der ersten Besichtigung.
Auch Home Staging unterliegt Trends
Doch der Geschmack an Mobiliar, Wohnungseinrichtung und Ausstattung ändert sich nahezu im Jahresrhythmus und muss damit auch ins Home Staging einbezogen werden.
Einrichten und Ausstatten braucht Raum, Platz und viel Helligkeit. Zu überladene Räume führen dazu, dass sich Menschen eingeengt fühlen. Außerdem erkennen Interessenten dann womöglich nicht mehr die wahre Größe eines Raumes. Deshalb sollte jeder Raum für sich funktional und aufgeräumt wirken und genügend Helligkeit bieten. Fehlt es an Lichtquellen, sind weitere Lampen eine gute Möglichkeit, den Raum freundlicher zu gestalten. Darüber hinaus sollte die Wahl der Möbelstücke bedacht sein: Statt knalliger Farben und Formen eignen sicher eher neutrale Möbel, die zwar herzlich und einladend wirken sollen, aber genügend Raum zur eigenen Kreativität lassen.
Persönliche Gegenstände, die vom Vorbewohner übrig sind, sollten nur dann eingesetzt werden, wenn sie nicht an das frühere Wohnen erinnern. Ohne Home Stager kein erfolgversprechendes Home Staging, sagt Marko Verkic. Für ihn ist der Makler das unverzichtbare Bindeglied zwischen Immobilienverkäufer und Home Stager.

