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Home Staging: Warum der erste Eindruck auch bei einer Immobilie wichtig ist

Home Staging | Credit: Francesca Tosolini | Unsplash

Home Staging | Credit: Francesca Tosolini | Unsplash

Home Staging ist ein Trend aus den USA, der sich spätestens seit der Jahrtausendwende in Deutschland etabliert hat. Immer wenn von Home Staging die Rede ist, geht es um die möglichst positive Inszenierung einer zum Verkauf stehenden Immobilie, egal ob Haus oder Eigentumswohnung. Das kann die Wand- und Fußbodengestaltung, die komplette Einrichtung sowie Accessoires und Deko-Artikel umfassen. All das kostet die Verkäufer der Immobilie zwar im ersten Schritt Geld, das Resultat ist allerdings ein attraktiverer Verkaufspreis, weiß Marko Verkic, Gründer und Geschäftsführer der Primodeus Immobilien GmbH, aus eigener Erfahrung. Worauf es genau beim Home Staging ankommt und wieso es für Verkäufer nicht mehr wegzudenken ist, das haben wir den Immobilienexperten gefragt.

Schon die ersten Sekunden zählen

Marko Verkic | Foto: Primodeus

Langzeitstatistiken zeigen, dass immerhin 80 Prozent und mehr der Kaufinteressenten Probleme damit haben, sich eine kahle und leere Immobilie wohnlich möbliert vorzustellen. Wenn sie das unmöblierte Haus betreten, bleiben sie intuitiv erst einmal stehen, sagt Verkic. Anders sei jedoch das Verhalten, wenn Menschen ein Objekt betreten, das durch Home Staging im Vorfeld positiv vorbereitet wurde. Wird hier die Tür geöffnet, beginnt im Kopf des potentiellen Käufers / der Käuferin ein Prozess. Man stellt sich vor, wie es wäre, dort zu wohnen und sieht seine Zukunft bereits in dem Objekt.

Home Staging regt die Kreativität an und macht es Käufer|innen leicht, eine konkrete Vorstellung zu entwickeln. Und das auch dann, wenn nicht jedes Möbelstück dem eigenen Geschmack entspricht. Laut einer Statistik der Deutschen Gesellschaft für Home Staging und Redesign e. V. (DGHR) verkaufen sich knapp zwei Drittel der mit Home Staging vermarkteten Objekte innerhalb von maximal vier Wochen, davon 14,4 Prozent bereits nach der ersten Besichtigung.

Auch Home Staging unterliegt Trends

Doch der Geschmack an Mobiliar, Wohnungseinrichtung und Ausstattung ändert sich nahezu im Jahresrhythmus und muss damit auch ins Home Staging einbezogen werden.

Einrichten und Ausstatten braucht Raum, Platz und viel Helligkeit. Zu überladene Räume führen dazu, dass sich Menschen eingeengt fühlen. Außerdem erkennen Interessenten dann womöglich nicht mehr die wahre Größe eines Raumes. Deshalb sollte jeder Raum für sich funktional und aufgeräumt wirken und genügend Helligkeit bieten. Fehlt es an Lichtquellen, sind weitere Lampen eine gute Möglichkeit, den Raum freundlicher zu gestalten. Darüber hinaus sollte die Wahl der Möbelstücke bedacht sein: Statt knalliger Farben und Formen eignen sicher eher neutrale Möbel, die zwar herzlich und einladend wirken sollen, aber genügend Raum zur eigenen Kreativität lassen.

Persönliche Gegenstände, die vom Vorbewohner übrig sind, sollten nur dann eingesetzt werden, wenn sie nicht an das frühere Wohnen erinnern.  Ohne Home Stager kein erfolgversprechendes Home Staging, sagt Marko Verkic. Für ihn ist der Makler das unverzichtbare Bindeglied zwischen Immobilienverkäufer und Home Stager.

 

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Zum Hintergrund von Home Staging

Die Praxis des Home Stagings kommt zum Einsatz, wenn Immobilien für den Verkauf oder die Vermietung vorbereitet werden. Das Potenzial des Hauses oder der Wohnung soll maximiert werden um potenzielle Käufer oder Mieter anzuziehen. Die Ursprünge des Home Staging liegen in den USA und Kanada und die Praxis hat sich seit den 1970er Jahren entwickelt.

Die Begründerin des modernen Home Staging ist die Amerikanerin Barb Schwarz, die in den 1970er Jahren damit begann, Immobilien professionell zu inszenieren. Sie entwickelte die Idee, Häuser zu “entpersonalisieren” und zu inszenieren, um sie für den Verkauf attraktiver zu machen. Das Ziel von Schwarz war es, den potenziellen Käuferinnen und Käufern eine positive emotionale Verbindung zum Haus bzw. zur Wohnung zu vermitteln und die Vorstellungskraft der Käufer anzuregen, wie es aussehen könnte, wenn sie selbst in dem Raum leben.

Verschiedene Faktoren, die Home Staging relevant machen

Home Staging wurde in den Vereinigten Staaten immer beliebter und verbreitete sich in den 1990er Jahren auch in Kanada. Seitdem hat sich die Praxis in vielen Ländern weltweit etabliert und wird von Immobilienmaklern, Hausverkäufern und professionellen Home-Staging-Unternehmen eingesetzt.

Die zunehmende Bedeutung von Home Staging kann auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden, wie den steigenden Wettbewerb auf dem Immobilienmarkt, das Bestreben der Verkäufer, den besten Verkaufspreis zu erzielen, und das wachsende Bewusstsein der Käufer für die Präsentation und Inszenierung von Immobilien. Dabei wird Home Staging nicht nur auf den Verkauf von Immobilien genutzt, sondern auch bei der Vermietung von Wohnungen oder der Präsentation von Ferienunterkünften, um die Attraktivität der Objekte und deren Vermietbarkeit zu steigern.

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