Blazer zum Wickelrock | Curvy-Kollektion von Angelina Kirsch

Premiere! Angelina Kirsch präsentiert ihre erste eigene Curvy-Kollektion

Angelina Kirsch wurde vor gerade mal acht Jahren als Model entdeckt. Von 2016 bis 2018 ist sie Jurymitglied und Moderatorin bei “Curvy Supermodel“. 2017 tanzt sie sich ins Finale von Let’s Dance. Ein Jahr später veröffentlicht sie ihr erstes Buch. Zwischendrin bringt sie mit Aldi zwei Curvy-Kollektionen an den Start. Dieses Jahr sehen wir Angelina in gleich zwei TV-Shows als Moderatorin und so ganz nebenbei rockt sie jetzt auch noch ihre erste eigene Modekollektion.

Angelina, hattest du dir das 2012 so vorgestellt und wie schaut es eigentlich mit deiner Work-Life-Balance aus?

Angelina Kirsch:

Also Hand auf‘s Herz: jeder von uns hat Wünsche und Träume … Ich natürlich auch! Aber, dass mein Leben einmal so toll verlaufen würde, wie es das jetzt tut, das hätte ich mir nie so vorstellen können! Wenn mir das 2012 einer gesagt hätte, dann hätte ich wahrscheinlich gesagt: „Du spinnst!“ Umso dankbarer bin ich für jeden Tag, an dem ich mich so tollen Aufgaben und Herausforderungen stellen darf, wie du sie eben so schön aufgezählt hast. Dieses Glücksgefühl über meinen Werdegang gibt mir die Kraft und Energie bei jedem meiner Projekte mit vollem Herzen und Engagement dabei zu sein.

Nicht alle Plus Size Labels treffen die Passform und den Modegeschmack von Curvys. Als Model kennst du – im wahrsten Sinne des Wortes – hautnah die Defizite von Große Größen Mode. Gibt es aus deiner Erfahrung Kriterien, auf die du bei deiner eigenen Kollektion besonderen Augenmerk gelegt hast?

Angelina Kirsch:

Ja, ich habe einfach zu oft erfahren, dass die Große Mode selten besonders schön ist. Je größer die Größen werden, umso weiter werden meistens auch die Klamotten. Ich habe mich gefragt, wieso Frauen mit Kurven nicht auch die gleiche modische Kleidung tragen sollen, wie schlankere Frauen. Natürlich ist der Schnitt und die Passform dabei sehr wichtig! Auch die Qualitäten der Stoffe sind wichtig, damit sich die Trägerin gerade auch in modisch gewagteren Outfits wohlfühlt. Das alles habe ich gemeinsam mit meinem tollen Team in den Fokus gerückt.

Im Zuge der Corona-Krise sprechen viele davon, dass eine Entschleunigung – also beispielsweise weniger Kollektionen pro Jahr – für die Modeindustrie besser wäre. Wie siehst du das? Wie viele Kollektionen hast du pro Jahr geplant?

Angelina Kirsch:

Ich denke, dass wir alle unsere unterschiedlichen Wege haben, mit der Krise umzugehen. Natürlich ist es schade mitanzusehen, wie viele Teile in den Läden hängen. Aber ich glaube auch, dass wir Menschen uns an Dingen wie Mode erfreuen können und sie uns auch motivieren kann und positive Energie schenken. Wir haben für dieses Jahr den Herbst/Winter-Drop geplant und zum Ende des Jahres noch eine kleine festliche Kollektion für unsere Kurvenwunder in petto. Für das nächste Jahr haben wir vier Kollektionen passend zu den Jahreszeiten geplant. Ein wichtiger Punkt ist uns dabei auch der Gedanke der Kombinationsmöglichkeiten: so achten wir besonders darauf, dass die Käuferin beispielsweise eine Hose aus der aktuellen Kollektion mit Teilen der künftigen Kollektionen kombinieren kann.

In wieweit bist du in die Kollektion involviert?

Angelina Kirsch:

Ich habe kein Modedesign studiert und kannte mich auch mit Produktionswegen nicht aus. Daher habe ich ein wunderbares Team an meiner Seite, mit dem ich zusammenarbeite. Da die Kollektion mein absolutes Herzensprojekt ist, lege ich sehr viel wert darauf auch wirklich in so viele Prozesse wie möglich involviert zu sein. Das bedeutet, dass ich von der Idee, über die Findung und Erstellung der Kollektion, mit allen Zwischenstufen, bis hin zum fertigen Kleidungsstück dabei bin. Ich bringe mich ein, wenn es um die Vermarktung geht, so geht zum Beispiel auch jeder Newsletter durch meine Hände. Ich weiß über Produktionsketten und Abläufe Bescheid und bringe mich auch bei Problemlösungen ein. Es ist wirklich eine große Sache für mich und ich bin sehr froh, dass ich so ein tolles Team gefunden habe, das mich an allem teilhaben lässt und mich so wahnsinnig gut unterstützt!

Selbst bei Große Größen Labels enden die Kollektionen oft bei Größe 52. Deine Mode geht bis 56. Bezieht sich das auf alle Outfits?

Angelina Kirsch:

Ja, alle unsere Styles gibt es von Größe 44 bis Größe 56. Ich wünsche mir, dass auch eine 54 und 56 die Möglichkeit hat, sich modisch auszutoben. Diese Größenrange haben wir jetzt gemeinsam so festgelegt und ich hoffe, dass sich auch die größeren Größen daran erfreuen. Vor allem in den Größen ab 50 aufwärts findet man mitunter so komische Mode. Da werden Zelte angeboten mit Teddys drauf oder mit Zipfeln an den unmöglichsten Stellen. Wieso sollen sich die großen Kurvenwunder denn verstecken?! Bei mir finden sie jetzt endlich angesagte Mode!

Hast du auch Leggings in deiner Kollektion?

Angelina Kirsch:

Hahaha, ich bin ja bekanntlich kein Fan von Leggings … insofern wird es niemanden überraschen, dass man diese Teile nicht in meiner Kollektion findet. Ich habe dafür aber Hosen, die so bequem sind, dass die Leggings, wenn sie noch jemand im Schrank hat, hoffentlich in die Ecke fliegen wird. 😉

Inwieweit fließt dein persönlicher Style in die Kollektion ein?

Angelina Kirsch:

Die Kollektion ist zu 100 Prozent nach meinem persönlichen Style designt. Jedes Teil ist da, weil ich es schön finde. Was ich nicht gut finde, oder nicht brauche, das fliegt sofort raus und kommt gar nicht auf‘s Zeichenpapier. Ich mache auch viele Styles, die ich so in meiner Größe bisher schlecht oder gar nicht bekommen habe. So zum Beispiel der coole rote Anzug: ein Zweireiher mit Paperbag-Hose habe ich in diesem Schnitt und dieser Qualität so noch nirgends gefunden. Also kreiere ich für uns Kurvenköniginnen das, was ich mir auch in meinem Kleiderschrank wünsche.

Welches ist dein Lieblingsoutfit aus der Kollektion?

Angelina Kirsch:

Schwere Frage! Ich liebe vor allem die „lauten“ Styles! Den roten Anzug, die Volant-Blusen mit den passenden Wickelröcken, aber auch die Tunika-Bluse in Limette oder Punker Schlange. Auch unsere Kleider sind super toll geworden und wir haben Plissee-Röcke, die nicht auftragen, wie sie es üblicherweise tun.  Ich habe bei jedem Teil wirklich bis zum letzten Detail genau hingeschaut: die Jeans haben eine super Passform und die Gürtelschlaufen sind so gesetzt, dass der Gürtel auch wirklich nicht raus rutscht. Alles ist so geschnitten, dass es die Kurven vorteilhaft in Szene setzt.

Deine Aldi-Kollektion trägt auch den Namen Rock Your Curves. Hast du Sorge, dass sich die Passform-Probleme bei Aldi negativ auf das Image deiner Eigenkollektion auswirken könnten?

Angelina Kirsch:

Für die Zusammenarbeit mit Aldi, die mir auch sehr viel Spaß gemacht hat, haben wir eine Größentabelle genutzt, die Aldi schon seit Jahren erfolgreich verwendet. Es kann immer mal passieren, dass einige Teile nicht bei allen optimal passen.

Für die eigene Kollektion haben wir eine eigene Größentabelle erstellt, die sich unsere Kundinnen natürlich mit allen Maßen und einer Anleitung zum ausmessen auf unserer Seite Rockyourcurves anschauen können. Ich trage in meiner Kollektion die Größe 44 und die passt prima. Dazu gebe ich in meinem Shop auch eine Empfehlung zu der Passform. Ich sage ehrlich, wenn ein Teil mal kleiner oder größer ausfällt, damit sich meine Kurvenwunder da draußen auch weiterhin auf mich verlassen können und einfach Spaß an der Kleidung haben können.