Wovor Männer & Frauen sich in Beziehungen fürchten | Foto: Neonbrand-n2VvngfbXtU | Unsplash

Wovor sich Männer und Frauen in einer Beziehung fürchten

Die unterschiedlichen Arten wie Männer und Frauen die Welt sehen, bieten immer wieder Stoffe für Bücher, Filme und Kabarett-Programme. Vor allem wenn beide in einer Beziehung aufeinander treffen. Man denke nur an Mario Barth, der mit seinen Comedy-Auftritten “Männer sind …” ganze Stadien füllt. Diese unterschiedlichen Sichtweisen zeigen sich auch darin, wovor sich Frauen und Männer in Beziehungen am meisten fürchten. Doch was sind eigentlich die Tabuthemen, die Ängste, die nur selten direkt angesprochen werden?

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Das männliche Selbstwertgefühl

Die meisten Männer definieren sich über Leistung, also ihre Fähigkeit, Ergebnisse zu erzielen. Wer Ziele erreicht und seine Kompetenz unter Beweis stellt, fühlt sich wohl mit sich selbst. Wenn das nicht möglich ist, beispielsweise bei so intimen Themen wie Impotenz oder einem vorzeitigen Samenerguss, empfinden das viele Männer als Versagen. Mittlerweile bietet zwar die moderne Medizin verschiedene Medikamente und Hilfsmittel, die Männern helfen, beispielsweise beim Liebesakt ausdauernder zu werden, doch diese technische Lösung eines intimen Problems hilft nicht immer dabei, tiefer liegende Ursachen zu erkennen.

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Frauen & Kommunikation

Bei Frauen dagegen, wird das Selbstwertgefühl durch ihre Gefühle und die Qualität ihrer Beziehungen definiert. Sie verbringen viel Zeit damit, sich gegenseitig zu unterstützen und einander zu helfen. Sie erfahren Erfüllung durch Teilen und Beziehungen. Die größte Angst vieler Frauen in einer Beziehung besteht darin, sozial isoliert und am Ende von ihrem Partner verlassen zu werden. Wenn in einer Partnerschaft nicht ständig miteinander gesprochen wird, fühlen sie sich schnell unwohl in ihrer Haut. Häufiges Schweigen ihres Mannes gibt einer Frau das Gefühl, dass ihre Beziehung an Qualität verliert. Sind Männer ständig mit ihrer Arbeit oder ihren Hobbys beschäftigt, interpretieren ihre Partnerinnen das als Gleichgültigkeit, Desinteresse oder gar Ablehnung. Dabei ist Männern meist gar nicht bewusst in welches Fettnäpfchen sie da tappen, welch schwerwiegendes Problem das für ihre Lebensgefährtin sein kann.

Zu viele Konflikte

Am häufigsten klagen Männer darüber, dass Frauen versuchen sie zu verändern. Die Kritik und Nörgelei ihrer Frau löst in ihnen die Angst aus, nicht akzeptiert zu werden und, dass sie nicht zu schätzen weiß, was er ihr geben kann. Frauen dagegen beklagen, dass ihnen ihr Partner nicht zuhört. Sie wünschen sich Beachtung und Einfühlungsvermögen. Männer kommen statt dessen mit Lösungen.

Versucht eine Frau ihren Mann zu ändern, zu verbessern, zu korrigieren oder ihm Ratschläge zu erteilen, “hört” ein Mann, dass er nicht kompetent sei, nicht wissen würde, wie man etwas macht, oder, dass er etwas nicht allein schaffen kann. Das empfindet er als Demütigung.

Männer versuchen die Stimmung ihrer Frau zu ändern, wenn sie verärgert ist, indem sie ihr Patentrezepte zur Lösung ihrer Probleme anbieten. Doch das interpretieren Frauen als Abwertung ihrer Gefühle.

Wichtigste Ängste der Männer

Männer fürchten sich davor, von ihrer Partnerin zurückgewiesen und nicht akzeptiert zu werden. Sie haben Angst vor Konflikten, möchten nicht von ihren Frauen kontrolliert oder gar – sinnbildlich gesprochen – erdrückt werden.

Die Ängste der Frauen

Obwohl sich einiges in unserer Gesellschaft getan hat, fürchten sich noch immer viele Frauen vor dem Alter und davor, von ihrem Partner nicht mehr begehrt zu werden. Auch Geld und die Angst vor Armut spielt eine, wenn auch meist unausgesprochene Rolle.  Für eine Frau ist es das Schlimmste, wenn ihr Partner sie verlässt. Alleine zu Altern, für viele eine Horrorvorstellung.

Gegen Ängste gibt es keine Patentlösungen. Umso wichtiger ist es respektvoll und offen miteinander zu reden und sich zu bemühen, den Standpunkt des Anderen zu verstehen.

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