Anti-Schuppen-Shampoos gegen Schuppen | Credit: Wim Mossholder | Unsplash

Öko-Test: Diese Anti-Schuppen-Shampoos sind empfehlenswert

Wenn die Kopfhaut heftig juckt und Schuppen am Haaransatz zu sehen sind, ist es nicht nur ein kosmetisches Problem. Eine schnelle, wirksame Lösung wird gesucht und viele greifen in der Drogerie zu Anti-Schuppen-Shampoos. Öko-Test hat jetzt 50 verschiedene Shampoos auf ihre Wirkstoffe untersucht und dabei hautirritierende Stoffe gefunden, die eigentlich nicht auf die eh schon gereizte Kopfhaut gehören.

Wie entstehen Kopfschuppen?

Hormonschwankungen, Stress, falsche Haarpflege, falsche Ernährung, aber auch erblich bedingte Hauterkrankungen können die Ursache für Schuppen sein. Meist entstehen sie dann, wenn sich Pilze auf der Kopfhaut stark vermehren. Ein willkommener Nährboden ist für sie das Fett auf der Kopfhaut, das durch übermäßige Talgproduktion entsteht. Viele Hersteller von Anti-Schuppen-Shampoos versuchen deshalb die Pilze einzudämmen, die für die Schuppenbildung hauptsächlich verantwortlich sind.

Öko-Test hat die Inhaltsstoffe von 50 Anti-Schuppen-Shampoos gecheckt. Die Hälfte der Shampoos ist mit “sehr gut” oder “gut” empfehlenswert. Einige der Anti-Schuppen-Shampoos sind nur mittelmäßig. Ganze 13 fallen sogar durch den Test.

Getestet: Die Wirkstoffe in Anti-Schuppen-Shampoos

Um Pilzen auf der Kopfhaut den Kampf anzusagen, verwenden viele Anbieter Piroctonolamin. Bei insgesamt 31 Anti-Schuppen-Shampoos aus dem Test ist das der Fall. Abgesehen von Pflanzenextrakten und Pflanzenölen ist dies aus Sicht von Öko-Test die beste Wahl, denn Studien hätten gezeigt, dass Piroctonolamin das Pilzwachstum einschränkt, relativ mild und gut verträglich ist.

Allerdings erlauben die Regeln für Naturkosmetika Wirkstoffe wie synthetisches Piroctonolamin nicht. Die zertifizierten Naturkosmetik-Shampoos arbeiten deshalb beispielsweise mit Rosmarin, Brennnessel und Wacholder, also mit Pflanzenextrakten und -ölen. Diese traditionellen Mittel gegen Schuppen sollen leicht antimikrobiell wirken. Speziell Brennnessel soll zudem die Produktion von Talg reduzieren.

Problemstoffe in Anti-Schuppen-Shampoos

Wirkstoffe, die von Öko-Test kritisiert werden sind Climbazol, Zinkpyrithion und Selendisulfid. Zwar sind diese Stoffe wirksam, aber Climbazol gehört zur Gruppe der umstrittenen halogenorganischen Verbindungen. Es reichert sich in Gewässern und Sedimenten an. Die Wirkstoffe Zinkpyrithion und Selendisulfid gelten als hautirritierend. Weitere bei den Tests gefundene Problemstoffe sind unter anderem Formaldehyd/-abspalter und PEG-Verbindungen.

So hat das Labor im Männershampoo von Head & Shoulders und im Dercos von Vichy geringe Mengen Formaldehyd/-abspalter nachgewiesen. Woher sie stammen, sei unklar. In beiden Produkten ist laut Zutatenliste kein Stoff, der Formaldehyd freisetzen kann. Dass Formaldehyd Schleimhäute reizen kann, ist schon seit Langem bekannt.

PEG-Verbindungen sind in der Mehrzahl der Schuppenshampoos enthalten. Sie dienen häufig als waschaktive Substanzen, sind für den Schaum zuständig. Allerdings können sie auch die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen. Auch Lilial und künstlicher Moschus-Duft wird von Öko-Test bemängelt. In Tierversuchen hat sich Lilial als fortpflanzungsschädigend erwiesen. Künstliche Moschus-Düfte reichern sich im menschlichen Fettgewebe an.

tb

Diese Anti-Schuppen-Shampoos haben die Bestnote “sehr gut”

  • Alverde Anti-Schuppen Shampoo Bio-Paranuss Bio-Rosmarin
  • Bioturm Shampoo Schuppen
  • Grn Shampoo Anti-Schuppen Nettle & Sea Salt von Cosmondial
  • Khadi Neem Balance Shampoo Anti-Schuppen
  • Logona Anti- Schuppen Shampoo Bio-Wacholderöl
  • Sante Family Anti-Schuppen Shampoo
  • Schoenenberger Extra Hair Schuppen Shampoo Duo Naturell
  • Urtekram Anti-Dandruff Shampoo Nettle
  • Weleda Weizen Schuppen-Shampoo
  • Annemarie Börlind Active Shampoo bei Schuppen
  • Greendoor Basisches Natur Shampoo Ingwer Grapefruit
  • Yves Rocher Anti-Schuppen Shampoo

5 Tipps für die Anwendung von Anti Schuppen Shampoos

  1. Das Shampoo gründlich auf der Kopfhaut einmassieren.
  2. Nimm ein mildes Shampoo. Alkoholhaltige oder fettige Haarpflegeprodukte können deine Kopfhaut zusätzlich belasten.
  3. Wasche deine Haare nicht zu häufig.
  4. Verzichte erst mal auf Haarspülungen.
  5. Verzichte aufs Föhnen! Das wäre ideal, ist aber oftmals nicht möglich. Von daher wähle eine kühlere Trocknungsstufe und föhne die Haare nicht zu lang.

Experten empfehlen Anti-Schuppen-Shampoos nicht täglich und auch nicht länger als einen Monat zu nutzen. Sie könnten die Kopfhaut austrocknen und so die Schuppen zusätzlich verstärken.

Sobald die Schuppen nachlassen, reicht es vollkommen, wenn das Anti-Schuppen-Shampoo nur noch ein- bis dreimal die Woche benutzt wird. Dazwischen solltest du zu einer milden Haarpflege greifen.

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Wann ist ärztliche Hilfe ratsam?

Kommt es zu keiner Besserung oder zu Haarausfall, Rötungen, Entzündungen oder Nässen der Kopfhaut, dann solltest du unbedingt eine Dermatologin / einen Dermatologen aufsuchen und dort nach Rat fragen. Schuppen könnten auch ein Indiz für Erkrankungen, wie beispielsweise Neurodermitis oder auch Schuppenflechte sein.

Die Öko-Test Ausgabe 3/2021 mit dem ausführlichen Test ist seit heute im Handel und online erhältlich.

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