DIY: 5 Nähtipps für Einsteiger von Ute und Nicole Schmidt

DIY: 5 Nähtipps für Einsteiger – Dein Guide zum Nähen lernen

Beim Nähen werden aus simplen Stoffen kreative Kleidungsstücke. Wer die Kunst mit Nadel und Faden beherrscht, sieht in dieser kreativen Beschäftigung meist eher eine Quelle der Selbstverwirklichung als eine nützliche Fertigkeit. Falls du noch nie genäht hast, mag dir der Einstieg etwas kompliziert erscheinen. Sobald du dich aber mit den Grundlagen vertraut gemacht hast, wird es dir peu a peu immer besser gelingen deine eigenen Fashion-Looks zu kreieren.

Für Ute und Nicole Schmidt ist Nähen schon immer Leidenschaft und Berufung zugleich. Die beiden betreiben einen Online-Shop für Schnittmuster und haben für PlusPerfekt-Leserinnen fünf Nähtipps für Anfänger zusammengestellt. Außerdem erfährst du, welche Basics du zum Nähen benötigst.

1. Von Nadeln & Fäden

Fäden von sehr guter Qualität sind das A und O beim Nähen. Und was wäre der Faden ohne die passende Nadel? Zur Auswahl stehen verschiedene Nadelstärken: von feinen Nähnadeln für dünne Blusenstoffe bis zu stärkeren für dickere Stoffe, Jeans oder gar Leder. Für Jersey gibt es eine extra Jerseynadel. Sie hat eine abgerundete Spitze, damit sie das Gewebe beim Nähen nicht verletzt.

Man mag es vielleicht nicht vermuten, aber die Wahl der richtigen Nadelstärke ist wichtig für das spätere Nähergebnis. Ist die Nadel zu dick für das Gewebe, sind kleine Löchlein an der Einstichstelle zu sehen. Ist die Nadel zu dünn, bricht sie bei dickeren Materialien. Gleiches gilt für das Verhältnis von Fadenstärke zu Nadelöhr. Ist der Faden zu dick, passt er nicht oder kaum durchs Nadelöhr. Dann kann er beim Nähen verletzt werden, franst aus und reißt. Oder der Stoff zieht sich beim Nähen unschön zusammen. Ist der Faden zu dünn, reißt er beim Nähen.

Stecknadeln sind übrigens nicht zum Nähen: Sie halten die einzelnen Schnittteile zusammen – am Anfang und Ende der Naht und ein paar zwischendurch. Je nach Stoff kann dafür auch spezielles Heftgarn hilfreich sein. Nach dem Setzen der Naht lässt es sich sehr einfach entfernen. Besonders nützlich sind Nähklammern, sie sind praktisch und perforieren den Stoff nicht. Das ist besonders wichtig für feine Stoffe und Wachs- und Öltücher.

 

PlusPerfekt Edition Business & Wellbeing 2024 | Cover: Motsi Mabusi
PlusPerfekt Edition Business & Wellbeing 2024 | Cover: Motsi Mabusi

2. Nähtipps für Einsteiger: Mach dich mit der Nähmaschine vertraut

Bevor du mit deinem DIY-Projekt startest, solltest du die Nähmaschine kennenlernen. Welche Funktionen hat sie? Jedes Modell hat so seine Eigenarten. Deshalb empfehlen Ute und Nicole, als erstes die Anleitung zu studieren und dann mit einem Stück Stoff Nadeln, Fäden und Fadenspannung in aller Ruhe auszuprobieren. Um mit der Nähmaschine zügiger vertraut zu werden, macht es Sinn Videos zum jeweiligen Nähmaschinen-Modell auf Youtube anzusehen.

Auch die Investition in eine qualitativ hochwertige Maschine ist sinnvoll. Die Handhabung ist in der Regel besser durchdacht und die Maschine bringt ein gewisses Eigengewicht mit, was beim Nähen von schweren Stoffen sehr hilfreich ist. Reicht dein Budget für eine solche Maschine nicht, lohnt es sich nach einer gebrauchten zu suchen.

3. Passende Schnittmuster auswählen

Beim Schnittmuster solltest du Augenmerk auf die Qualität legen. Wähle grundsätzlich Schnittmuster, die mit deiner Körperform harmonieren. Schließlich kaufst du auch im Modegeschäft keine zu engen oder zu weiten Kleidungsstücke. Am besten analysierst du als erstes den Inhalt deines Kleiderschranks und entscheidest, welche Form deine selbstgenähte Garderobe haben soll. Liebst du taillierte Schnitte? Oder darf es ein langes Kleid mit einem wallenden Rock sein? Hast du Lust auf Wide Leg Pants? Bestimmt hast du bereits einige Ideen für dein Nähprojekt im Kopf.

Bei allem, was du vorhast, gilt: vorher unbedingt ausmessen! Jeder hat individuelle Körperproportionen. Deshalb benötigt dein Schnitt möglicherweise eine kleine Anpassung. Es ist hilfreich ein Kleidungsstück, das besonders gut sitzt, auf das zusammengeklebte Schnittmuster zu legen und zu vergleichen, wo das Schnittmuster kleiner oder größer ist.

4. Achte auf Stoff-Empfehlungen

Selbst der beste Schnitt ist schlecht, wenn du beim Nähen die falschen Stoffe verwendest. In der Regel ist jede professionelle Schnittanleitung mit Stoff-Empfehlungen versehen. Lies sie dir durch und achte darauf, wie das Material deines Kleidungsstücks fallen soll. Ist das Schnittmuster beispielsweise für ein fließendes Oberteil ausgelegt, wird das Ergebnis mit Sicherheit seltsam wirken, wenn du einen kräftigen Leinenstoff verarbeitest. In dem Fall wäre Viskose oder ein zartes Jersey-Material die bessere Wahl.

In puncto Stoffe raten Ute und Nicole auch einen Blick auf die Farben und Muster zu werfen. Passen sie wirklich zu dir? Frag dich, ob du dir ein Kleidungsstück aus diesem Stoff im Laden kaufen würdest. Schließlich möchtest du mit dem Ergebnis zufrieden sein und dein kreatives Werk später mit Kleidungsstücken aus deiner Garderobe kombinieren.

5. Vor dem Nähen waschen und bügeln

Zugegeben, es ist verlockend mit dem glatten, neu gekauften Stoff loszulegen, aber das Waschen des Stoffes vor der Verarbeitung ist enorm wichtig. Manche Stoffe gehen beim Waschen ein oder verändern ihre Form. Fatal, denn dann wäre dein frisch genähtes DIY-Lieblingsstück nach dem ersten Waschen schon zu klein. Nach dem Waschen ist das Bügeln ein absolutes Muss. Mit glatt gebügelten Stoffen wird das Setzen der Naht um Längen einfacher. Vor allem bei Webware wirst du den Unterschied spüren. Das Ergebnis sieht mit gebügelten Stoffen einfach viel besser aus.

Last but not least: Übung macht den DIY-Meister

Vielleicht wird dein erstes Projekt noch kein Meisterwerk. So what! Wichtig ist, nicht den Faden zu verlieren. Nähen ist wie die meisten kreativen Tätigkeiten ein ständiger Lernprozess, in dem du dich Stück für Stück an neue Schnitte herantasten und mit etwas Übung eigene Designs entwickeln kannst. Was zählt ist der Spaß am Verarbeiten von Stoffen und dem Ausleben deiner Ideen. Lass deiner Fantasie freien Lauf und verbessere deine Fähigkeiten an der Nähmaschine Schritt für Schritt. Übung macht schließlich den Meister!

Naehtipps fuer einsteiger Ute und Nicole 16zu9
Für Ute und Nicole Schmidt ist das Nähen ihre Berufung. Mutter und Tochter nähen schon von klein auf.

Das Mutter-Tochter-Team Ute und Nicole Schmidt näht schon von klein auf. Ute Schmidt ist Marketingkauffrau und Nicole Schmidt studierte Informatikerin. Ihr Familienunternehmen betreibt einen Online-Shop rund um das Nähen, Stricken, Plotten und Basteln.

Du möchtest PlusPerfekt-Insider werden?

Abonniere jetzt unseren Newsletter und werde Teil der PlusPerfekt-Community. Wir informieren dich über News & Trends rund um Curvy Fashion, LifeStyle und vieles spannende mehr.

Für Dich!
Die besten Beiträge.
Direkt in Dein Postfach.


 

tb
rssyoutube