Mascara im Test: Mineralölbestandteile in Wimperntusche entdeckt | Credit: Luca Iaconelli via Unsplash

Wimperntusche im Test: Drei „ungenügende“ Marken von L’Oréal 

Den perfekten Augenaufschlag mit wohlgeformten und voluminösen Wimpern, allerdings ohne bedenkliche Inhaltsstoffe, das schafft laut Öko-Test derzeit nur Mascara von Naturkosmetikherstellern. Gleich drei Wimperntuschen mit dem Testergebnis “ungenügend” stammen aus dem Hause L’Oréal.

– Perfekt geschminkte Augen gehören zum perfekten Look | Credit: Luca Iaconelli –

Nicht ohne meine Mascara

TV-Stylistin Liz Akuéson geht nie ohne geschminkte Lippen aus dem Haus. Wer den Fokus nicht auf die Lippen legen möchte, dem empfiehlt sie die Augenpartie in Szene zu setzen. Wie stark oder dezent ist dabei dem persönlichen Geschmack überlassen, doch Wimperntusche zum optischen Vergrößern der Augen ist für Liz Pflicht. Wenn auch für dich Mascara zur täglichen Beauty-Routine gehört, dann solltest du darauf achten, mit welcher Wimperntusche du dich schminkst.

Wimperntusche ohne Kunststoffverbindungen?

Das Verbrauchermagazin Öko-Test hat für die März-Ausgabe insgesamt 16 schwarze Wimperntuschen mit ausgelobtem Volumen-Effekt gecheckt. Dabei kosteten – je nach Produkt – umgerechnet zehn Milliliter Mascara zwischen 2,88 Euro und 24,38 Euro. Alle getesteten Naturkosmetikprodukte überzeugten auf ganzer Linie. Sie erhielten die Bestnote „sehr gut“. Unter den konventionellen Mascaras schauen die Ergebnisse allerdings nicht ganz so gut aus. Sechs der getesteten Wimperntuschen enthalten Paraffine. Das sind künstlich hergestellte Fette auf Erdölbasis. Im Test sind sie alle mit aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH) verunreinigt. Darunter können sich Verbindungen mit krebserregendem Potenzial befinden.

 

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Auch drei Wimperntuschen aus dem Hause L’Oréal enthalten MOAH und bekamen nur das Testurteil „ungenügend“. Es handelt sich dabei um L’Oréal Voluminous Mascara Extra Volume, Maybelline The Colossal Volume Express und Nyx Worth the Hype, Volume & Lengthening Mascara. Das von Öko-Test beauftragte Labor hat in diesen Wimperntuschen unter anderem auch das Antioxidationsmittel Butylhydroxytoluol (BHT) nachgewiesen. Es steht im Verdacht, wie ein Umwelthormon zu wirken.

Konventionelle Beautylabels mit Nachholbedarf

„Enttäuschend und unnötig“, so kommentiert Öko-Test-Redakteurin Marieke Mariani das Ergebnis. Sind doch gerade Augen besonders sensibel und sollten nicht mit problematischen Substanzen belastet werden. “Die Naturkosmetikprodukte im Test zeigen, wie es geht. Da haben einige konventionelle Anbieter Nachholbedarf.“

4 Tipps für den Kauf von Wimperntusche

Welches Produkt ist für mich das passende? Die Antwort darauf ist beim großen Angebot an Wimperntuschen nicht ganz einfach. Doch folgende Tipps können laut Öko-Test hilfreich sein:

  • Je dickflüssiger die Mascara ist, desto mehr Volumen gibt sie den Wimpern.
  • Längere Wimpernborsten an den Mascara-Bürstchen können mehr Mascara auf den Wimpernkranz bringen. Damit erhält er mehr Volumen.

  • Manche Wimperntusche erzeugt durch Microfasern eine zusätzliche Verlängerung am Wimpernende. Hier sollten die Trägerinnen von Kontaktlinsen achtsam sein. Die Fasern könnten unter die Kontaktlinse rutschen und das Auge irritieren.

  • Selbst in Mascara-Bürstchen sammeln sich peu a peu Keime. Angebrochene Produkte sollten spätestens nach sechs Monaten nicht mehr verwendet werden.

Weitere Informationen zum Mascara-Test findest du auf Öko-Test online. Die ausführlichen Ergebnisse wurden in der Märzausgabe des Magazins veröffentlicht.

Lange und dichte Wimpern, mehr als ein Schönheitsideal

Mascara kennt man schon aus dem Jahr 3.500 vor Christus. In Ägypten wurde von Männen und Frauen gleichermaßen Kohle und Asche genutzt, um die Wimpern zu schwärzen. Allerdings wollte man damals damit die Augen vor der Sonneneinstrahlung schützen und der Anblick der dunklen Wimpern sollte böse Geister abschrecken. Auch im alten Rom und im antiken Griechenland wurden die feinen Augenhärchen mit Kohle betont.

Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Wimperntusche durch Eugène Rimmel erfunden, allerdings war es damals ein fester Block aus einem Gemisch aus Seife und Ruß. Mit einer feuchten Bürste oder einem Pinsel wurde am Block gerieben und anschließend die so entstandene Paste auf den Wimpernkranz aufgetragen.

Wie so oft, kommen mehrere Personen releativ gleichzeitig auf eine ähnliche Idee. So auch bei der Wimperntusche. Der Chemiker Tom Lyle Wiliams mischte im Jahr 1913 für seine unglücklich verliebte Schwester eine Paste aus Vaseline und Kohlenstaub. Die Paste sollte ihre Wimpern voluminöser und dichter wirken lassen. Ob sie das tat? Es heißt zumindest, dass sie etwa zwei Jahre später ihren Traummann fand und ihn auch heiratete. Der Name der Schwester war Maybel. Die von Tom Lyle Wiliams daraufhin gegründete Firma hieß – Achtung, aufgemerkt! – Maybelline und ist heutzutage eines der bekanntesten Kosmetikunternehmen. Der Firmenname Maybelline setzt sich übrigens aus den Wörtern Maybel und (Vase)line zusammen.

Die erste wasserfeste Mascara wurde Anfang der 1930er Jahre durch Helene Winterstein-Kambersky erfunden. Sie wurde in Tuben abgefüllt und mit Papierröllchen auf die Wimpern aufgetragen. Helena Rubinstein schließlich erfand die Wimperntusche, wie wir sie heute kennen. Die erste Naturkosmetik-Wimperntusche wurde 1997 von Dr. Hauschka erfunden. Sie kam ohne Silikone und chemische Farbstoffe aus.

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