Sabrina hat Lipödem Stadium 2 | Foto: Melanie Grabowski

Selbsttest: So erkennst du, ob du ein Lipödem hast

Ein Lipödem ist nur schwer zu erkennen. Viele betroffene Frauen berichten, dass selbst Ärzte und Ärztinnen die krankhafte Fettverteilungsstörung mit Übergewicht verwechseln.

Daniela Fleischmann, selbst Lipödem-Patientin und Initiatorin des Lipödem Buchs weiß aus Erfahrung, dass ein Lipödem äußerlich am deutlichsten durch die unproportionale Fettverteilung am Körper zu erkennen ist. Ein Indiz sei, dass die meisten Patientinnen eine schmale Körpermitte haben. Die Konfektionsgröße der betroffenen Frauen ist am Unterkörper eine andere als am Oberkörper.

Selbsttest Lipödem

Für einen ersten Selbstcheck hat Daniela die zwölf markantesten Kennzeichen eines Lipödems für PlusPerfekt zusammengestellt. Dabei müssen nicht alle der genannten Punkte zutreffen. Wenn du dich jedoch bei einigen der Kriterien wiederfindest, lass dich von einem Fachmann / einer Fachfrau untersuchen und finde so eine Erklärung für dein Problem.

Checkliste: 12 Kennzeichen eines Lipödems

◊  Eine unproportionale Fettverteilung zwischen Ober- und Unterkörper.

◊  Eine klare Abgrenzung zu Händen und Füßen, diese sind nicht betroffen.

◊  Schmerzen bei Druck und Berührung der betroffenen Stellen.

◊  Eine grobknotige Unterhautschicht.

◊  Blaue Flecken ohne erkennbaren Grund.

◊  Wammenbildung an der Gelenken (überhängendes Gewebe).

◊  Bei Bewegung ein brennendes oder stechendes Gefühl in den Beinen.

◊  Säulenbeine – das Fett verteilt sich über das ganze Bein.

◊  Du fühlst dich schnell müde und matt.

◊ Nach Bewegung sind längere Regenerationszeiten nötig.

◊  Kalte Extremitäten, durch die schlechte Durchblutung.

◊  Trotz Bewegung und gesunder Ernährung ist an den betroffenen Stellen keine Abnahme möglich.

Was tun bei Verdacht auf Lipödem?

Daniela rät in diesem Fall zunächst einmal den Hausarzt / die Hausärztin des Vertrauens aufzusuchen. Sollte man sich dort nicht mit dem Krankheitsbild Lipödem auskennen, wird man dich zumindest zu einem Spezialisten überweisen. Idealerweise wird das ein Phlebologe sein, also ein Facharzt|in, der sich auf die Untersuchung, Vorbeugung, Behandlung sowie Rehabilitation von Venenerkrankungen spezialisiert hat. Oder ein Lymphologe, hier liegt die Spezialisierung auf der Diagnose und Therapie von Erkrankungen des Lymphgefäß-Systems.

Daniela Fleischmann | Foto: Melanie Grabowski
Daniela Fleischmann, Initiatorin des Lipödem Buchs | Daniela Fleischmann | Foto: Melanie Grabowski

Experten aus beiden Fachbereichen können diagnostizieren, ob du an einem Lipödem oder Lymphödem erkrankt bist. Zur Diagnose gehört ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch sowie eine Untersuchung durch begutachten und abtasten der betroffenen Regionen. Evtl. wird eine Ultraschalluntersuchung vorgenommen.

Sollte dein Arzt / deine Ärztin deinen Verdacht nicht bestätigen, du dir aber sicher sein, dann scheue dich nicht einen weiteren Experten zu Rate zu ziehen, empfiehlt Daniela Fleischmann. Ihr Tipp: Es gibt viele gute Lipödem Selbsthilfegruppen, vielleicht auch in deiner Region. Diese Selbsthilfegruppen können oft bei der Arztsuche weiterhelfen und dir wichtige Tipps geben.

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